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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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46 Kapitel 2<br />

Wettbewerber innerhalb einer übergreifenden Organisation gemeint. <strong>Die</strong><br />

höchstintegrierte Form ist das PTT-Modell, in dem alle Zweige <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

(das heißt Post, Telegrafie und Telefon) innerhalb einer<br />

einzigen Verwaltung beziehungsweise eines öffentlichen Unternehmens<br />

integriert sind. Das an<strong>der</strong>e Extrem ist die vollständige Loslösung<br />

<strong>der</strong> Teilbereiche voneinan<strong>der</strong> (zum Beispiel Wettbewerb zwischen Postund<br />

<strong>Telekommunikation</strong>sdiensten).<br />

4. Internationale Offenheit repräsentiert die Dimension <strong>der</strong> außenwirtschaftlichen<br />

Liberalisierung. Dabei interessiert, inwieweit die Systeme offen<br />

und unter Umständen von ausländischen Unternehmen betrieben o<strong>der</strong> ob<br />

Systemausrüstung und Endgeräte von ausländischen Herstellern geliefert<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Ausprägungen konkreter Governancestrukturen können aus dieser Perspektive<br />

dann als komplexe institutionelle Kombinationen, als »Konfigurationsräume«<br />

(Stadler 2001) o<strong>der</strong> auch als »institutionelle Topologien« begriffen<br />

werden. <strong>Die</strong> letztgenannte Bezeichnung könnte in Anlehnung an die<br />

soziale Topologie in <strong>der</strong> Netzwerkanalyse gewählt werden (Burt 1977; Kappelhoff<br />

1984). Während es bei <strong>der</strong> Analyse von Sozialtopologien um die<br />

Bestimmung struktureller Affinitäten von Beziehungsprofilen geht, besteht<br />

das Ziel bei einer Untersuchung institutioneller Topologien in <strong>der</strong> quantitativen<br />

Erfassung struktureller Ähnlichkeiten von institutionellen Konfigurationen.<br />

Diskrete institutionelle Strukturalternativen, die bislang nur mit qualitativen<br />

Methoden beschrieben werden konnten, lassen sich hierdurch auf<br />

systematische und präzise Weise mit algebraischen und geometrischen Methoden<br />

klassifizieren und vergleichen. Insbeson<strong>der</strong>e für die institutionalistische<br />

Politikwissenschaft wird hierdurch ein noch weitgehend unausgeschöpftes<br />

Potential eröffnet.<br />

Konkret bieten sich zur quantitativ-analytischen Beschreibung dieser<br />

Kombinationen zwei unterschiedliche Darstellungsmethoden an. <strong>Die</strong> eine<br />

Möglichkeit orientiert sich dabei an <strong>der</strong> traditionellen Facettentheorie (Borg/<br />

Shye 1995), die an<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Booleschen Kombinatorik. Beide überschneiden<br />

sich in <strong>der</strong> Partial-Or<strong>der</strong> Scalogram Analysis (Shye/Amar 1985). <strong>Die</strong><br />

hierbei relevanten mathematischen Grundlagen sind in <strong>der</strong> »diskreten Mathematik«<br />

(Steger 2001) zusammengefasst.<br />

<strong>Die</strong> Facettentheorie beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Abbildung und Skalierung<br />

mehrdimensionierter Phänomene. Eine institutionelle Konfiguration, die die<br />

vier oben genannten Dimensionen enthält, würde aus dieser Perspektive in<br />

einem aus vier Facetten bestehenden Struktupel abgebildet, wobei jede Fa-

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