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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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Konvergente Evolution und strukturelle Stabilität 137<br />

Koordinations- und Transaktionskosten stark gesenkt werden konnten, die<br />

mit Netzwerktechnologien beziehungsweise Multikomponenten-Systemen<br />

zwangsläufig verbunden sind (Genschel 1995; Schmidt/Werle 1998).<br />

<strong>Die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an das Zusammenwirken einzelner Systemelemente<br />

und -komponenten in einem technischen System hängen stark von <strong>der</strong> Kopplungsintensität<br />

ab, mit <strong>der</strong> die Komponenten zusammenspielen. Um den<br />

reibungslosen Ablauf bei eng gekoppelten Systemen zu garantieren, müssen<br />

präzise Interoperationsbedingungen eingehalten werden, eine Grundvoraussetzung<br />

für das Funktionieren von großtechnischen Systemen und allen<br />

»Netzwerktechnologien«. Fraglich ist nun, ob sich die einzelnen institutionellen<br />

Arrangements in <strong>der</strong> Gewährleistung dieser Interoperationsvoraussetzungen<br />

signifikant unterscheiden. Handelt es sich bei bestimmten Komponenten<br />

um einfache und transparente Eigenschaften, dann ist es ohne weiteres<br />

denkbar, über eine genaue Definition <strong>der</strong> Attribute dieser Produkte (Standardisierung)<br />

eine marktmäßige Beschaffung von Systemkomponenten zu<br />

ermöglichen. In diesem Fall tritt aus transaktionskostentheoretischer Perspektive<br />

zum Koordinationsmedium Preis noch das Medium des Standards<br />

hinzu, das anzeigt, dass bei einem bestimmten Gut bestimmte Eigenschaften<br />

garantiert sind. Einfachheit und Transparenz eines Gutes werden durch die<br />

Überprüfung dieser Spezifikationen an Ort und Stelle garantiert. Sind die<br />

Systemkomponenten jedoch komplex und intransparent, dann sind die Voraussetzungen<br />

des Zusammenwirkens einer Komponente erst unter hohen<br />

Steuerungs- und Regelungskosten zu ermitteln. <strong>Die</strong> Messprobleme, die bei<br />

komplizierten Kompatibilitätstests auftreten, illustrieren dieses Problem.<br />

Unter Umständen kann das zuverlässige Zusammenwirken erst über Volleinsatz<br />

(die »Bananen-Logik«) erforscht werden, wo das Produkt erst beim<br />

Konsumenten reift.<br />

Insofern ist natürlich auch bei komplexen Vielkomponenten-Systemen<br />

eine marktmäßig verteilte Produktion prinzipiell denkbar. <strong>Die</strong>se scheitert jedoch<br />

meist an den Kosten. <strong>Die</strong> Innovations- und Effizienzvorteile, die über<br />

marktmäßige Arrangements realisiert werden, wiegen die dadurch steigenden<br />

Koordinationskosten in <strong>der</strong> Regel nicht auf.<br />

<strong>Die</strong> vertikale Kontrolle <strong>der</strong> Produktionsstufen vereinfacht und verbilligt<br />

die Koordinationsprozesse. <strong>Die</strong>s kann beispielsweise darauf zurückgeführt<br />

werden, dass die an <strong>der</strong> Produktion beteiligten Akteure schon in <strong>der</strong> Forschungs-<br />

und Entwicklungsphase Einfluss auf Spezifikationen <strong>der</strong> Komponenten<br />

nehmen, und mögliche Modifikationen zwischen den Beteiligten<br />

kontinuierlich abgestimmt werden können. <strong>Die</strong> mit hierarchischer Integration<br />

entstehenden Bürokratiekosten (Überwachung, Kontrolle usw.) sind in die-

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