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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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198 Kapitel 6<br />

sche Telecom (DTeV) ab 1978 aktiv geworden. 1980 hatte dieser Verband<br />

bereits 80 Mitglie<strong>der</strong>: Ein Viertel davon waren rein nationale Firmen; die<br />

Hälfte nationale Firmen mit ausländischen Töchtern und ein weiteres Viertel<br />

ausländische Multis in Deutschland (Grande/Schnei<strong>der</strong> 1994: 10). Ende<br />

1981, als in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland <strong>der</strong> Bericht <strong>der</strong> Monopolkommission<br />

diskutiert wurde, organisierte die DTeV einen Fachkongress für geschäftliche<br />

<strong>Telekommunikation</strong>snutzer, auf dem die US-Entwicklung das<br />

herausragende Vorbild war, auf das immer verwiesen wurde. Im Bericht <strong>der</strong><br />

Monopolkommission war die amerikanische Liberalisierung <strong>der</strong> unsichtbare<br />

Bezugsrahmen <strong>der</strong> politischen Debatte. Ein ganzes Kapitel beschäftigte sich<br />

hierbei mit <strong>der</strong> US-Liberalisierung. Von den drei Gutachten, die im Rahmen<br />

dieses Berichts in Auftrag gegeben worden waren, ging eines an eine amerikanische<br />

Beratungsgesellschaft, die über die Erfahrungen in den USA berichten<br />

sollte (Monopolkommission 1981: 11). Im Gutachten von Günter<br />

Knieps et al. (1981) nehmen die US-Erfahrungen breiten Raum ein. Parallel<br />

hierzu wurden transatlantische Diskussionszirkel auch über akademische<br />

Veranstaltungen etabliert, wie beispielsweise die Konferenz des Hamburger<br />

Max-Planck-Instituts für Ausländisches und Internationales Patentrecht<br />

(Werle 1990: 319).<br />

Generell ist zu beobachten, dass in den 70er-Jahren viele traditionelle<br />

internationale Organisationen sich neu im <strong>Telekommunikation</strong>sbereich zu<br />

engagieren begannen, darüber hinaus aber auch eine ganze Reihe neuer Organisationen<br />

entstanden. Hierdurch bildeten sich zunehmend dichtere Netzwerke<br />

für Kontakte und Informationsaustausch heraus, die als Plattform für<br />

transnationale Fachöffentlichkeiten und sektorspezifische »epistemic communities«<br />

o<strong>der</strong> »policy communities« fungieren konnten.<br />

Als herausragende Beispiele für das Engagement etablierter internationaler<br />

Organisationen können die Aktivitäten <strong>der</strong> OECD und <strong>der</strong> Internationalen<br />

Handelskammer in Paris betrachtet werden. <strong>Die</strong> OECD war 1960 als<br />

wichtige Instanz <strong>der</strong> wirtschaftspolitischen Kooperation zwischen den Industrielän<strong>der</strong>n<br />

entstanden und hatte bereits Mitte <strong>der</strong> 70er-Jahre eine spezielle<br />

Abteilung zu Computer- und <strong>Telekommunikation</strong>sfragen eingerichtet.<br />

<strong>Die</strong> Internationale Handelskammer, ebenfalls mit Sitz in Paris, bildete 1981<br />

eine »Commission on Computing, Telecommunications and Information<br />

Policies« (CTIP).<br />

Weitere Übertragungswege waren natürlich − sieht man von <strong>der</strong> allgemeinen<br />

internationalen Presse ab − auch spezialisierte internationale Fachzeitschriften,<br />

wie beispielsweise die schon erwähnte »Telecommunications<br />

Policy«, die im Dezember 1976 das erste Magazin herausbrachte, in dessen

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