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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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Der Ausbruch aus dem Stabilitätsgebiet 169<br />

reduziert: Status-quo-Erhaltung, mo<strong>der</strong>ate Verän<strong>der</strong>ung und radikale Reform.<br />

<strong>Die</strong> unterschiedliche Höhe <strong>der</strong> Balken repräsentiert dabei die relative<br />

Verteilung <strong>der</strong> Machtressourcen des gesamten Entscheidungssystems auf<br />

die jeweiligen Positionen. In <strong>der</strong> unteren Hälfte von Abbildung 5-1 schließlich<br />

sind alle typischen Konstellationen dargestellt, die bei drei Interessenpositionen<br />

denkbar sind. Bei <strong>der</strong> ersten Kombination handelt es sich zum<br />

Beispiel um eine status-quo-lastige Struktur, während die zweite starke Verän<strong>der</strong>ungen<br />

aufzeigt.<br />

<strong>Die</strong> Integration dieser Aspekte (unterschiedliche Politikökologien, unterschiedliche<br />

systembezogene Interessenstrukturen, Gewichtung <strong>der</strong> Issue-Positionen<br />

mit unterschiedlichen Machtressourcen) führt damit letztlich zu variierenden<br />

Interessenkonstellationen, die am Ende, wie in Grande/Schnei<strong>der</strong><br />

(1991) zusammengefasst ist, unterschiedliche Grade an »Reformwillen«<br />

repräsentieren. Aus keiner dieser Verteilungsstrukturen kann jedoch direkt<br />

auf eine höhere o<strong>der</strong> niedrigere <strong>Transformation</strong>swahrscheinlichkeit geschlossen<br />

werden. Ob stark o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>at verän<strong>der</strong>ungslastige Interessenstrukturen<br />

auch in <strong>der</strong> Lage sind, sich politisch jeweils durchzusetzen, hängt<br />

zusätzlich davon ab, wie leicht die jeweiligen Formen selbst zu än<strong>der</strong>n sind<br />

und ob das politische Entscheidungssystem auf Grund seiner Binnenstrukturen<br />

hierzu überhaupt fähig ist.<br />

Strukturelle Verankerung einer institutionellen Ordnung<br />

Nationale Politikprozesse unterscheiden sich auch darin, inwiefern es, auf<br />

Grund von einer gegebenen Konfiguration von Reform- und Status-quo-<br />

Interessen möglich ist, ihre Intentionen zu realisieren. Wie bereits erwähnt,<br />

sind Interessenkämpfe in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Politik institutionell hochgradig reguliert.<br />

Nicht nur die Austragung politischer Konflikte findet unter differenzierten<br />

Spielregeln statt, son<strong>der</strong>n auch die Voraussetzungen für mögliche<br />

<strong>Transformation</strong>en dieser Regelsysteme unterliegen selbst wie<strong>der</strong> Regeln.<br />

<strong>Die</strong>ser letztgenannte Aspekt wird im Folgenden als die strukturelle Verankerung<br />

einer institutionellen Ordnung bezeichnet, wobei verschiedene Grade<br />

<strong>der</strong> kollektiven Befestigung differenziert werden können. Nach Douglass<br />

North (1992) bilden institutionelle Regeln ein Kontinuum von informellen<br />

bis hin zu hochgradig formgebundenen Regeln, die von Tabus, Sitten, Traditionen<br />

bis zu geschriebenen Verfassungen reichen. Formgebundene Regeln<br />

sind meist in hierarchische Regelsysteme eingebettet, in denen Verfassungen,<br />

einfache Gesetze, Verordnungen usw. zusammenwirken. Verfassungen<br />

sind dabei so angelegt, dass ihre Än<strong>der</strong>ung aufwändiger ist als diejenige

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