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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Altägyptische<br />

Literatur<br />

ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT 100<br />

Prof. E. Blumenthal (Sächsische Akademie der Wissenschaften, Leipzig)<br />

erhält für die Erstellung einer bibliographischen Datenbank zur<br />

altägyptischen Literatur Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Das Vorhaben hat die Erarbeitung einer bibliographischen Datenbank<br />

der wissenschaftlichen Sekundärliteratur zu den literarischen<br />

Texten des Alten Ägypten zum Ziel. Das Corpus der literarischen<br />

Texte umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Gattungen (Erzählungen,<br />

Dialoge, Weisheitslehren, Hymnen, Liebeslieder u. a.), darunter<br />

Werke von weltliterarischem Rang wie die Lebensgeschichte des<br />

Sinuhe, das Gespräch eines Mannes mit seinem Selbst oder die Klagen<br />

des Bauern. Gegenstand der Untersuchung sind Texte aus der<br />

Zeit vom Beginn des zweiten bis zum Ende des ersten Jahrtausends<br />

v. Chr., ausgenommen werden lediglich Werke in demotischer<br />

Schrift und Sprache, der letzten Stufe der Sprachentwicklung pharaonischer<br />

Zeit. Viele von den Texten sind über Jahrhunderte hinweg<br />

in mehreren Handschriften, darunter auch in kurzen Auszügen und<br />

Schülerübungen, überliefert.<br />

Ähnlich umfangreich wie die Anzahl der altägyptischen Textzeugnisse<br />

selbst ist inzwischen die Fachliteratur zu diesem Thema. Aufgrund<br />

der grundlegenden Bedeutung dieser Texte für die Erforschung<br />

der ägyptischen Kultur- und Geistesgeschichte beschäftigt<br />

sich eine Vielzahl von Monographien und Artikeln mit Fragen der<br />

ägyptischen Literatur im allgemeinen, mit Inhalt und Form einzelner<br />

Texte und Textgruppen und mit besonders interesssanten bzw.<br />

schwierigen Textstellen. Deshalb musste das Projekt so eingeschränkt<br />

werden, dass nur die Fachliteratur der Jahre ab 1970 bis<br />

heute und neben Monographien und Sammelbänden die wichtigsten<br />

Zeitschriften (etwa 15) ausgewertet werden. In Ausnahmefällen werden<br />

auch ältere Publikationen berücksichtigt.<br />

Das Forschungsprojekt ist an der Arbeitsstelle Altägyptisches Wörterbuch<br />

der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig<br />

angesiedelt und steht im Verbund mit dem Vorhaben Altägyptisches<br />

Wörterbuch der deutschen Wissenschaftsakademien mit insgesamt<br />

drei Arbeitsstellen in Berlin, Leipzig und Mainz. Dieses Vorhaben<br />

hat eine elektronische Neuauflage des ab 1926 erschienenen „Wörterbuch<br />

der ägyptischen Sprache“ zum Gegenstand. Das gesamte<br />

aus pharaonischer Zeit überlieferte Textmaterial soll in lateinischer<br />

Umschrift in einer relationalen Datenbank erfasst und für lexikalische<br />

und vielfältige andere Recherchen über das Internet erschlossen<br />

werden. Dafür hat die Leipziger Forschungsstelle die Bearbeitung<br />

der „schönen“ Literatur übernommen. So können die Erträge<br />

des durch die <strong>Stiftung</strong> geförderten Projekts unmittelbar für die Aufbereitung<br />

literarischer Texte zur Eingabe in die Wörterbuch-Datenbank<br />

genutzt werden. Darüber hinaus jedoch soll die bibliographische<br />

Datenbank der internationalen Ägyptologie als Hilfsmittel zur<br />

Verfügung gestellt und via Internet recherchierbar gemacht werden.

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