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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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ETHNOLOGIE<br />

dungsungleichheiten zwischen 1950 und 1989“ (Kölner Zeitschrift<br />

für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 52, Heft 4, S. 636–669;<br />

einen dritten Preis (DM 500,—) erhielten:<br />

Jens Alber: „Sozialstaat und Arbeitsmarkt: Produzieren kontinentaleuropäische<br />

Wohlfahrtsstaaten typische Beschäftigungsmuster?<br />

– Gleichzeitig eine Abhandlung über einige Probleme komparativer<br />

statistischer Analyse“ (Leviathan, Jg. 28, Heft 4, S. 535–569)<br />

und<br />

Volker Bornschier: „Befähigung zur Sozialkapitalbildung und<br />

wirtschaftlicher Erfolg im entwickelten Kapitalismus – Neue Evidenzen<br />

aus Ländervergleichen 1980 – 1997“ (Schweizer Zeitschrift<br />

für Soziologie, Jg. 26, Heft 2, S. 373–400).<br />

Ethnologie<br />

Die Ethnologie, entstanden als Wissenschaft ,fremder‘, d. h.<br />

nicht-westlicher Kulturen, ist zu einer Sozialwissenschaft geworden,<br />

die prinzipiell alle Gesellschaften analysiert und daher dem<br />

umfassenden Kulturenvergleich in der Gegenwart besondere<br />

Chancen eröffnet. Wie in der Geschichte schärft sich heute auch in<br />

der Ethnologie das Bewusstsein von der Pluralität der Moderne. Im<br />

Bereich der Ethnologie möchte die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> – ohne<br />

Hervorhebung einer bestimmten Region – insbesondere kulturvergleichende<br />

Studien fördern, die im Zeitalter der Globalisierung unser<br />

Bewusstsein dafür schärfen, dass im Leben der Menschen und<br />

Völker die Einbettung in lokale Kontexte des Lebens und Arbeitens<br />

keineswegs an Bedeutung verloren hat. Zugleich möchte sie durch<br />

die von ihr geförderten Projekte das Bewusstsein dafür schärfen,<br />

dass Interdependenzen, die Gesellschaften und Kulturen übergreifen,<br />

immer stärker unser Leben bestimmen. Die <strong>Stiftung</strong> fördert dabei<br />

Projekte, die sich mit der ,nicht-westlichen‘ Welt befassen,<br />

ebenso wie Studien, die aus der verfremdenden Perspektive des<br />

Ethnologen einen frischen Blick auf Probleme entwickelter Indutriegesellschaften<br />

werfen oder sich der Analyse von Gegenwartsgesellschaften<br />

im Übergang zu Markt, Demokratie und Rechtsstaat<br />

widmen. Die geförderten Projekte sollten dabei unter einer systematischen<br />

Fragestellung stehen; Einzelfallstudien und ethnographische<br />

Feldforschungen werden in der Regel nicht gefördert. Von<br />

besonderer Bedeutung wären Studien, die verdeutlichen, wie eng<br />

die Geschichte und Gegenwart westlicher Kulturen mit der außerwestlichen<br />

Welt verknüpft sind. In der Analyse solcher ,connected<br />

histories‘ hätte auch die Historische Anthropologie ihren Platz. Im<br />

Rahmen einer so verstandenen Ethnologie soll Studien eine hohe<br />

Priorität eingeräumt werden, die sich mit den Folgen der demographischen<br />

Revolution in verschiedenen Regionen der Erde beschäftigen.<br />

Erwünscht wären ferner Projekte, die Fragestellungen ,klassischer‘<br />

Disziplinen durch die Einbeziehung des ethnographischen

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