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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Wiskott-<br />

Aldrich-<br />

Syndrom<br />

Autoimmunerkrankungen<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 228<br />

netische Bedeutung zugeschrieben hat. Die genauere Charakterisierung<br />

von drei bislang identifizierten Protein-Interaktionspartnern<br />

von SALL1 dauert an.<br />

Das „Wiskott-Aldrich-Syndrom-Protein – Molekulare Analyse und<br />

funktionelle Implikationen für die zelluläre Migration“ ist Gegenstand<br />

eines Forschungsprojekts von Dr. Ch. Klein, Sektion Experimentelle<br />

Hämatologie/Onkologie, Medizinische Hochschule Hannover.<br />

Beim Wiskott-Aldrich-Syndrom handelt es sich um einen X-chromosomal<br />

vererbten monogenetischen Immundefekt. Die Betroffenen<br />

leiden unter extrem häufigen Infektionen und aufgrund einer verringerten<br />

Anzahl an Blutplättchen an häufigen Blutungen. Überdies besteht<br />

bei ihnen die Tendenz zur Entwicklung von Ekzemen und malignen<br />

Lymphomen.<br />

Vor einigen Jahren wurde das für die Krankheit verantwortliche<br />

Genprodukt WASP (Wiskott-Aldrich-Syndrom-Protein) identifiziert,<br />

es bildete bei seiner Entdeckung den ersten Vertreter einer neuen<br />

Proteinklasse, deren Mitglieder Struktur und Dynamik des Aktinfilament-Netzwerks<br />

in der Zelle steuern. WASP wird in allen Zellen des<br />

Blutbildungssystems exprimiert und spielt eine wichtige Rolle in der<br />

T-Zell-Rezeptor-vermittelten Signaltransduktion. WASP verfügt über<br />

viele funktionale Domänen, über die es mit einer Reihe von signalübertragenden<br />

Proteinen und Strukturproteinen wechselwirkt. Wie<br />

diese Wechselwirkungen im einzelnen verlaufen und welche Rolle<br />

WASP im Zusammenhang mit der Struktur des Aktinfilament-Netzwerks<br />

spielt, soll in der Arbeitsgruppe von Dr. Klein untersucht werden.<br />

Die bisher vorliegenden Erkenntnisse stützen sich größtenteils<br />

auf Untersuchungen in vitro, beziehungsweise auf Röntgenstrukturanalysen,<br />

und es scheint angebracht, das Verhalten dieses Proteins<br />

in vivo zu untersuchen.<br />

Als Modellsystem dienen hierbei WASP-defiziente Mäuse, die ebenso<br />

wie die betroffenen Patienten einen Immundefekt aufweisen. Vorläufige<br />

Ergebnisse zeigen, dass bei diesen Tieren nicht nur T-Zellen,<br />

sondern auch dendritische Zellen spezifische Auffälligkeiten zeigen.<br />

So kann eine eingeschränkte Migration auf Chemotaxis-Reize beobachtet<br />

werden. Darüber hinaus ist auch das „Homing“ von Langerhans<br />

Zellen der Haut in drainierende Lymphknoten gestört.<br />

Mit Hilfe retroviraler Konstrukte, die verschiedene Mutationen im<br />

WASP-Gen aufweisen, soll in weiteren Untersuchungen die Bedeutung<br />

einzelner WASP-Domänen für diese Effekte sowie für die<br />

Krankheitsentstehung analysiert werden.<br />

Die „Bedeutung der differentiellen Expression von HLA-DR-Molekülen<br />

beim Schutz vor Autoimmunerkrankungen“ ist das Thema<br />

eines mit Mitteln der <strong>Stiftung</strong> unterstützten Projekts von Dr. B. Müller<br />

und Dr. M. Janitz, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Berlin.<br />

Die rheumatoide Arthritis (RA) gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen:<br />

Das Immunsystem, das eigentlich dem Schutz vor

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