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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Oskar<br />

Sala<br />

Bibliotheca<br />

Hertziana<br />

KUNSTWISSENSCHAFTEN 128<br />

zung und Zuhilfenahme des Incipitariums von E. Follieri. Es ist damit<br />

zu rechnen, dass für etwa 10 Prozent slavischer Hymnen eine Vorlage<br />

derzeit nicht zu finden ist. Weiter sind geplant Register zu<br />

Handschriften, Musterstrophen, Gattungen, Tonarten, Heiligen.<br />

Für die Aufarbeitung des Nachlasses von Oskar Sala erhält Dr. P.<br />

Fries (Deutsches Museum Bonn) Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Oskar Sala (geb. 18. 7. 1910) gilt als einer der Pioniere der elektronischen<br />

Musik. Als Schüler Paul Hindemiths und technischer Gehilfe<br />

Friedrich Trautweins begann er Anfang der dreißiger Jahre – fasziniert<br />

von den Möglichkeiten elektronischer Klangerzeugung – seine<br />

lebenslange Suche nach elektronischer Klangerzeugung. Eine seiner<br />

wichtigsten Arbeiten war die Weiterentwicklung des Trautoniums<br />

seines Lehrers Trautwein zu seinem berühmten Mixturtrautonium,<br />

das er 1994 dem Deutschen Museum Bonn gestiftet hat. Mit diesem<br />

Instrument vertonte er u. a. Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“<br />

(1960).<br />

Seinen umfangreichen schriftlichen und musikalischen Nachlass hat<br />

Oskar Sala im April <strong>2000</strong> per Erbvertrag dem Museum überlassen.<br />

Mit der Förderung soll der Nachlass inventarisiert, wissenschaftlich<br />

bearbeitet und in einer Datenbank archiviert und zugänglich gemacht<br />

werden.<br />

Im Jahr <strong>2000</strong> bewilligte die <strong>Stiftung</strong> Prof. H. Markl, Präsident der<br />

Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, München,<br />

Mittel zur Mitfinanzierung des Neubaus eines Bibliothekstraktes<br />

der Bibliotheca Hertziana, Rom.<br />

Die Bibliotheca Hertziana wurde 1912/13 als erstes geisteswissenschaftliches<br />

Institut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Vorläuferin der<br />

Max-Planck-Gesellschaft, eröffnet. Sie verdankt ihr Entstehen einer<br />

<strong>Stiftung</strong> von Henriette Hertz, die im Jahre 1904 den Palazzo Zuccari<br />

erworben hatte. Die Bibliotheca Hertziana versteht sich als Forschungsstätte<br />

und auch als große Spezialbibliothek zur Kunstgeschichte<br />

Italiens. Die Arbeitsgebiete reichen von der frühchristlichen<br />

und mittelalterlichen Kunst bis zur Renaissance und zum Barock.<br />

Die Bibliotheca Hertziana ist eng mit der Forschung an den deutschen<br />

kunsthistorischen Instituten verbunden. Einen breiten Raum<br />

nimmt auch die Nachwuchsförderung über Doktorandenstipendien,<br />

Post-Doktorandenstipendien und Assistentenstellen ein. Die Bibliothek<br />

umfasst gegenwärtig mehr als 217.000 Bände, die Photothek<br />

mehr als 480.000 Fotos. Die Besucherzahl liegt jährlich zwischen<br />

26.000 und 30.000.<br />

Obwohl in den sechziger Jahren Erweiterungsarbeiten vorgenommen<br />

wurden, ist die Aufnahmekapazität des Bibiliotheksgebäudes<br />

inzwischen erschöpft. Eine Erweiterung ist aus Sicherheits- und<br />

Brandschutzgründen in dem vorhandenen Baubestand nicht realisierbar.<br />

Um die wissenschaftliche Arbeitsfähigkeit des Instituts auf<br />

Dauer zu gewährleisten, soll der vorhandene Baubestand entkernt

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