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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Frankfurt a. M.<br />

Holländische<br />

Gemälde<br />

KUNSTWISSENSCHAFTEN 110<br />

-händler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Kontakte zum internationalen<br />

Kunsthandel, vor allem nach England, sowie zu den<br />

Museumssammlungen (u. a. war Harzen für die Kabinette in Berlin<br />

und Dresden tätig) schufen die Voraussetzung für seine umfangreiche<br />

Sammlungstätigkeit.<br />

Ihren internationalen Rang erhält die Sammlung u. a. durch den umfangreichen<br />

Bestand der holländischen Landschaftszeichnungen des<br />

17. Jahrhunderts sowie durch die Zeichnungen Rembrandts und seiner<br />

Schule. So ist Jacob Ruisdael mit 17 Blättern, Pieter de Molijn mit<br />

11, Hendrik Averkamp mit 11 und Herman Saftleven mit 14 Blättern<br />

vertreten. Von Rembrandt besitzt das Kupferstichkabinett mehr als<br />

10 Zeichnungen sowie 30 von seinen Schülern oder Nachfolgern. Die<br />

Genredarstellung ist vor allem durch Adriaen van Ostade mit 40 Blättern,<br />

Isaac van Ostade mit 10 oder Cornelis Dusart mit 11 Blättern<br />

vertreten. Hinzu kommt eine repräsentative Auswahl von frühen niederländischen<br />

Zeichnungen des 16. Jahrhunderts (Gerard David,<br />

Pieter Coecke van Aelst, Maarten van Heemskerk mit 5 Blättern,<br />

Herri Bles, David Vinckboons) sowie die kleine Sammlung von flämischen<br />

Zeichnungen, darunter Blätter von Peter Paul Rubens, Anton<br />

van Dyck, Jacob Jordaens oder David Teniers, die nicht durch<br />

ihren Umfang, wohl aber durch ihre Qualität von Bedeutung ist.<br />

Auch das 18. Jahrhundert ist mit einer umfangreichen Sammlung<br />

von Blättern holländischer Künstler repräsentativ vertreten.<br />

Der Bearbeitung des ersten Bandes des wissenschaftlichen Bestandskatalogs<br />

in drei Bänden zu den holländischen Gemälden des Barock<br />

(ca. 1550–1800) im Städelschen Kunstinstitut dienen Fördermittel für<br />

Prof. H. Beck, Direktor des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen<br />

Galerie, Frankfurt a. M.<br />

Der Katalog, der im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Katalogisierungskampagne<br />

im Städelschen Kunstinstitut steht, soll erstmalig<br />

einen bislang weitgehend unbearbeiteten Teil der Sammlung<br />

wissenschaftlich erschließen und der Kunstwissenschaft sowie der<br />

Öffentlichkeit zugänglich machen. Aufgrund des großen Bestandes<br />

von insgesamt 197 Werken der holländischen Barockmalerei ist der<br />

Bestandskatalog auf drei Bände angelegt. Der zweite Band, der die<br />

zwischen 1615 und 1630 geborenen Künstler versammelt und vom<br />

Städelschen Museums-Verein finanziert wird, soll parallel zum ersten<br />

Band bearbeitet werden. Der dritte Band wird sich daran anschließen<br />

und die nach 1630 geborenen Maler in den Blick nehmen.<br />

Im Zuge dieser umfassenden Untersuchungen soll der gesamte Bestand<br />

der barocken Gemälde stilistisch und ikonographisch eingeordnet<br />

und gemäß moderner gemäldetechnischer Methoden analysiert<br />

werden. So sollen in den Katalogtexten die Bilder beschrieben<br />

und gedeutet, Auskunft über Zustand, Provenienz und Forschungsstand<br />

der Werke gegeben und die Ergebnisse der holzbiologischen<br />

und röntgenologischen Untersuchungen referiert werden.

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