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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN<br />

vergleichenden Analyse zwischen Deutschland und Frankreich untersucht<br />

werden. Unter Qualifikation wird sowohl das im Bildungssystem<br />

als auch das im Erwerbsleben erworbene Humankapital verstanden.<br />

Deutschland und Frankreich bieten sich für eine solche vergleichende<br />

Analyse an, da in Frankreich familienpolitische Leistungen<br />

eher auf eine Ermöglichung der gleichzeitigen Erwerbstätigkeit<br />

von Müttern gerichtet sind, während sie in Deutschland unabhängig<br />

von einer Erwerbstätigkeit der Frauen gewährt werden.<br />

In dem Projekt sollen in einem ersten Analyseschritt folgende Fragen<br />

untersucht werden:<br />

– Inwiefern unterscheiden sich das deutsche und das französische<br />

Bildungssystem im Hinblick auf die Vorbereitung von jungen<br />

Frauen und Männern auf das Erwerbsleben?<br />

– Welches sind die Bestimmungsfaktoren für das Bildungsniveau?<br />

Wie beeinflussen insbesondere das Familienumfeld, aber auch<br />

qualifikationsbezogene Arbeitsmarktaussichten oder finanzielle<br />

Anreize die Bildungsentscheidungen der Individuen?<br />

– Inwiefern unterscheiden sich deutsche und französische Familienpolitik<br />

im Hinblick auf die Anreize zur Beteiligung von Frauen am<br />

Erwerbsleben?<br />

– Welches sind die Bestimmungsfaktoren für die Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen und Männern, insbesondere Müttern und Vätern?<br />

Wird diese durch steuer- und familienpolitische Regelungen<br />

beeinflusst?<br />

In einem nächsten Schritt soll der Beitrag der Qualifikation zum beruflichen<br />

Erfolg eingehend analysiert werden. Dabei sollen Bildungsrenditen<br />

und Renditen auf das im Erwerbsleben erworbene<br />

Humankapital ermittelt werden. Zudem soll der Einfluss der Qualifikation<br />

auf das Arbeitslosenrisiko untersucht werden.<br />

In einem dritten Schritt sollen politische Handlungsoptionen z. B. in<br />

Bezug auf das Bildungssystem oder den Mutterschafts- und Erziehungsurlaub<br />

bestimmt werden. Untersucht werden soll, inwieweit<br />

arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingesetzt werden können.<br />

Das Projekt wird den Einfluss von unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />

auf geschlechtsspezifische Bildungs- und Erwerbsrenditen<br />

aufzeigen und damit einen Beitrag zur aktuellen Forschung über geschlechtsspezifische<br />

Lohndifferentiale leisten.<br />

Die empirischen Untersuchungen sollen auf der Basis des Sozio-oekonomischen<br />

Panels (SOEP), der Beschäftigtenstichprobe des Instituts<br />

für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Enquêtes Emploi<br />

durchgeführt werden.<br />

Dr. V. Steiner, (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW),<br />

Mannheim, erhält für das Projekt „Verteilungseffekte und fiskalische<br />

Kosten von Lohnsubventionen im Niedriglohnbereich“ Fördermittel.<br />

Niedriglohnbereich

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