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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Parkinson-<br />

Krankheit<br />

Hyperekplexie<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 216<br />

Sequenzanalyse wurden die in der Nähe des Bruchpunktes liegenden<br />

bzw. durch den Bruchpunkt unterbrochenen Gene isoliert, vollständig<br />

sequenziert und molekular analysiert. Dabei konnte gezeigt<br />

werden, dass zwei bisher unbekannte Gene durch das chromosomale<br />

Rearrangement betroffen sind. Es handelt sich dabei zum einen um<br />

einen neuen Glycinrezeptortyp und zum anderen um einen neues<br />

Mitglied der rhoGAP Familie. Beide Gene werden derzeit funktionell<br />

untersucht.<br />

Zum Thema „Neurotoxizität von 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin<br />

(MPTP) und 6-Hydroxydopamin (6-OHDA) im N-Acetyltransferase<br />

2 (NAT2)-defizienten Tiermodell“ erhielt Dr. O. Bandmann,<br />

Medizinisches Zentrum für Nervenheilkunde, Universität<br />

Marburg, eine Sachbeihilfe der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Die Parkinson-Krankheit ist durch einen selektiven Verlust dopaminerger<br />

Zellen in der Substantia nigra charakterisiert. Zu den wenigen<br />

nachgewiesenen Risikofaktoren zählt einerseits eine entsprechende<br />

genetische Disposition, andererseits aber auch die Einwirkung<br />

schädlicher Agenzien. Bei Mäusen ist ein der Parkinson-Krankheit<br />

vergleichbarer nigraler Zellverlust durch die Gabe des Toxins<br />

1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetraphydropyridin (MPTP) induzierbar,<br />

bei Ratten durch die Gabe von 6-Hydroxydopamin (6-OHDA). Eine<br />

gängige, auf diesem Wissensstand basierende Hypothese ist, dass<br />

bestimmte Personen durch genetische Defekte für Neurotoxine suszeptibler<br />

werden, weil sie diese Toxine schlechter entgiften können.<br />

Im Rahmen von vorangegangenen molekulargenetischen Untersuchungen<br />

konnte bei Patienten mit der familiären Unterform der Parkinson-Krankheit<br />

eine Assoziation mit dem Phänotyp der langsamen<br />

Acetylierung durch N-Acetyltransferase 2 (NAT2) nachgewiesen<br />

werden. Ziel des von Dr. Bandmann durchgeführten Projektes ist es,<br />

die funktionelle Relevanz der langsamen NAT2-Acetylierung beim<br />

nigralen Zelltod zu untersuchen.<br />

Zu diesem Zweck werden langsam und schnell NAT2-acetylierende<br />

Mäuse und Ratten mit MPTP bzw.6-OHDA behandelt. Die Untersuchungen<br />

an Ratten stehen nahezu vor dem Abschluss. Die bisher gewonnenen<br />

Daten zeigen keine statistische Signifikanz, jedoch einen<br />

Trend, der für einen Zusammenhang zwischen langsamer Acetylierung<br />

und erhöhtem Zellverlust nach 6-OHDA-Gabe spricht. Die Untersuchungen<br />

sollen jetzt an Mäusen mit langsamer und schneller<br />

NAT2-Acetylierung fortgesetzt werden.<br />

PD Dr. H. Weiher, Abteilung Biochemie und Molekularbiologie, Institut<br />

für Diabetesforschung, München, und Prof. D. Swandulla, Institut<br />

für Physiologie II, Universität Bonn, erhielten für das Forschungsvorhaben<br />

„Vererbte Hyperekplexie: Studium der Pathogenese<br />

menschlicher Glycinrezeptorkomplexe in transgenen Mäusen“<br />

Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Bei der vererbten Hyperekplexie, auch geläufig unter der Bezeichnung<br />

stiff baby syndrome oder Startle-Syndrom, handelt es sich um

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