JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Portugal Römische Villen Augsburg römische Bronzen dere aus römischer Zeit, zu Tage treten werden, an denen ein ganzer Katalog von Fragen abzugleichen sein wird. Prof. H.-M. von Kaenel (Seminar für Griechische und Römische Geschichte, Universität Frankfurt) führt mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung eine „Archäologische Untersuchung von vier römischen Landvillen und ihrer Territorien in Südportugal (Algarve)“ durch. Innerhalb der römischen Provinz Lusitania (etwa heutiges Portugal und spanische Extremadura) ist die ländliche Erschließung und Besiedlung bislang nur punktuell bekannt. Einzelne Studien der letzten Jahre haben jedoch ansatzweise die reichen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen deutlich gemacht. Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen die bisherigen Ergebnisse der portugiesischen Denkmalpflege (IPPAR) nach einem einheitlichen System dokumentiert, durch kleinere Geländearbeiten abgerundet und abschließend zusammengefasst werden. Bei dem angestrebten Vergleich zwischen den drei küstennahen Villen von Milreu, Vilamoura und Abicada und der binnenländischen Anlage auf dem Monte da Nora liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Betrachtung der wirtschaftlichen Grundlagen jener Anwesen. Aufbauend auf die zu Beginn des Projektes zusammen mit Kollegen der Universitäten Dublin und Galway durchgeführten geophysikalischen Prospektionen, konnten in den letzten beiden Jahren gezielte archäologische Sondagen angelegt werden. Sie dienten der Erfassung einer ausgedehnten Wirtschaftsanlage (pars rustica) mit Ölpresse, Kelteranlage und Vorratskellern in Milreu sowie einer Hafenanlage in Vilamoura. Parallel dazu konnten für alle vier Villenplätze erstmals eine detaillierte Aufnahme des mitunter bereits seit über 100 Jahren freiliegenden Baubestandes sowie topographische Detailpläne der Umgebung erstellt werden. Ein anderes Teilergebnis erbrachten die archäozoologischen Begleitstudien. Es zeichnet sich eine deutliche Änderung der Ernährungsgewohnheiten am Übergang von der vorrömischen Eisenzeit zur römischen Kaiserzeit ab. Alle Ergebnisse sollen zu einer Synthese zusammengefasst werden, nach der die Landschaftsentwicklung von der vorrömischen Eisenzeit über die Antike bis in das Frühe Mittelalter zu erkennen ist. Erster Vorbericht: ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT 84 Neville, A.; Teichner, Felix: Cristianization, Romanization and Islamization in Southern Lusitania. – In: Antiquity. 74. 2000. S. 33/34. Die Kaiserzeitlichen Bronzestatuetten aus dem römischen Augsburg sind Gegenstand eines von der Stiftung geförderten Projektes von Prof. V. Kockel (Klassische Archäologie, Universität Augsburg). Bearbeiter ist Dr. S. Schmidt.
85 ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT Abb. 5: Projekt „Archäologische Untersuchung von vier römischen Landvillen und ihrer Territorien in Südportugal (Algarve)“: Architektonisches Detail des spätantiken Heiligtums im Bereich der römischen Villa von Milreu. Es läßt sich deutlich die filigrane Ziegelarchitektur des Giebelfeldes erkennen.
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