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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT<br />

Die Bände erscheinen seit Herbst 1996 in der Reihe „Historia Scientiarum<br />

– ein Editionsprogramm zur Geschichte der Wissenschaften in<br />

Deutschland“ (Hrsg. von Bernhard Fabian und Olaf Breidbach,<br />

Johannes Burckhardt, Knut Wolfgang Nörr, Bertram Schefold, Hans-<br />

Werner Schütt und Walter Sparn) im Olms Verlag Hildesheim.<br />

Archäologie; Altertumswissenschaft<br />

Die Erforschung alter, meist prähistorischer Kulturen hat weltweit<br />

zu einer dramatischen Expansion der Ausgrabungswissenschaften<br />

und zu einer Fülle neuer, oft hochspezialisierter Archäologien<br />

geführt. Dabei spielt die Zusammenarbeit zwischen Archäologen<br />

und Naturwissenschaftlern eine immer größere Rolle. Die <strong>Fritz</strong><br />

<strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> muss sich angesichts dieser Ausweitung der Forschungen<br />

auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Im Zentrum ihrer<br />

Förderung steht traditionsgemäß der Mittelmeerraum, wobei der<br />

Schwerpunkt bei den griechischen und italienischen Kulturen und<br />

deren Beziehungen zu den Nachbarn liegt. Archäologie wird dabei<br />

als eine historische Disziplin im Rahmen der klassischen Altertumswissenschaft<br />

verstanden.<br />

Es können alle Formen der archäologischen Forschung, seien sie<br />

mehr theoretischer oder praktischer Art, gefördert werden. Das Interesse<br />

der <strong>Stiftung</strong> ist jedoch weniger auf reine Materialvorlagen<br />

und Katalogarbeiten als vielmehr auf Projekte gerichtet, die klar definierte<br />

historische Fragestellung verfolgen, sich durch methodisch<br />

interessante Ansätze auszeichnen oder neue Techniken im Bereich<br />

der Ausgrabungen oder der Datenverarbeitung anwenden.<br />

Einen Vorrang genießen Arbeiten, die spezifische Eigenarten und<br />

Veränderungen einer Kultur in konkreten historischen Kontexten<br />

beschreiben und analysieren. Als besonders vielversprechend wird<br />

z. B. die Erforschung antiker Städte unter Beteiligung von Forschern<br />

unterschiedlicher Spezialkompetenz angesehen. Auch die traditionellen<br />

kunsthistorischen Ansätze können im Rahmen einer solchen<br />

integrierten Betrachtungsweise neue Bedeutung gewinnen: Als Projektion<br />

der Werte und Ideale einer Gesellschaft steht die Bilderwelt<br />

in einem ständigen Spannungsverhältnis zur Alltagswelt. Als besonders<br />

fruchtbar haben sich in letzter Zeit Studien erwiesen, die kulturvergleichend<br />

arbeiten und Phänomene der Akkulturation oder des<br />

Kulturverfalls thematisieren.<br />

Im Bereich der Alten Geschichte und der Klassischen Philologie werden<br />

insbesondere Vorhaben gefördert, die methodisch oder sachlich<br />

interdisziplinären Charakter haben und sich gegebenenfalls mit den<br />

Fragestellungen der Archäologie verbinden lassen. Für die Geschichtswissenschaft<br />

sind dies vornehmlich Projekte aus den Bereichen<br />

der Religions-, Wirtschafts-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte,<br />

für die Philologie Untersuchungen von Texten im gleichen Fragehorizont.

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