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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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181<br />

SOZIOLOGIE<br />

dass z. B. eingewanderte Koreaner, Chinesen und Iraner sich durch<br />

eine höhere Selbständigkeitsquote von einheimischen Schwarzen<br />

oder anderen eingewanderten Gruppen wie den Mexikanern unterscheiden.<br />

Da man diese Erscheinungen nicht nur mit ethnischen<br />

oder Klassenressourcen deuten konnte, stellte man in den frühen<br />

80er Jahren die Erforschung der ethnischen Enklaven und das sog.<br />

Humankapital der Migranten in den Mittelpunkt. Die in Deutschland<br />

entstandene wissenschaftliche Diskussion ging von der These<br />

der sog. Nischenökonomie aus, die sich insbesondere mit der Frage,<br />

ob die ausländischen Unternehmen eine integrative Funktion haben<br />

oder nicht, beschäftigte. Forschungen der späten 80er und der 90er<br />

Jahre haben jedoch gezeigt, dass zusätzlich auch sog. Netzwerkanalysen<br />

erforderlich sind: die Erfassung familiärer und allgemeiner<br />

sozialer Netzwerke der Migranten.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts soll diese Problematik anhand<br />

des Beispiels der Stadt Köln dargestellt und erläutert werden, und<br />

zwar aufgrund von Befragungen von Geschäftsinhabern in verschiedenen<br />

rechts- und linksrheinischen Stadtteilen, in denen türkische<br />

und iranische Betriebe konzentriert vorkommen und der Anteil dieser<br />

Bevölkerungsgruppen hoch ist. Die daraus resultierenden Informationen<br />

über persönliche Netzwerke, Motive und Angaben zu<br />

Mitarbeitern sollen ausgewertet und dokumentiert werden.<br />

Mit dem Preis für sozialwissenschaftliche Arbeiten soll der Zeitschriftenaufsatz<br />

als Mittel der wissenschaftlichen Kommunikation hervorgehoben<br />

werden. Es ist dies der einzige Zeitschriftenpreis in den Sozialwissenschaften<br />

außerhalb des englischsprachigen Bereichs. Nach<br />

Meinung der Gründer des Preises ist der Zeitschriftenaufsatz das<br />

wichtigste Mittel der wissenschaftlichen Kommunikation innerhalb<br />

der Soziologie und den angrenzenden Gebieten; das Buch ist dagegen<br />

bevorzugt das Mittel, um über die Fachgrenzungen hinaus und<br />

tendenziell abgeschlossene Entwicklungen eines Fachs darzustellen.<br />

Zeitschriftenaufsätze sind aber selbst im deutschen Sprachbereich<br />

über so viele Periodika verstreut, dass der wissenschaftliche Dialog<br />

sehr aufgesplittert ist. Durch Versenden von Sonderdrucken wird<br />

diese Zersplitterung nur unvollkommen ausgeglichen. Mit der Preisverleihung<br />

sollen als Korrektiv über die Grenzen der Leserschaft jeweiliger<br />

Zeitschriften allgemeine Maßstäbe bekräftigt werden.<br />

Zum neunzehnten Mal wurden am Institut für Angewandte Sozialforschung<br />

der Universität zu Köln die Preise der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

für die besten sozialwissenschaftlichen Aufsätze in deutscher<br />

Sprache vergeben. Über die Preisverleihungen der früheren Jahre<br />

wurde in den zurückliegenden Jahresberichten ausführlich berichtet<br />

(zuletzt Jahresbericht 1999/<strong>2000</strong>, S. 182-184).<br />

Die Auswahl der Arbeiten erfolgt in zwei Stufen. Die Herausgeber und<br />

Redakteure von dreizehn deutschsprachigen Zeitschriften in den Sozialwissenschaften<br />

schlagen jeweils bis zu drei Aufsätze vor. Die Zeitschriften<br />

sind: Angewandte Sozialforschung, Berliner Journal für So-<br />

Preis für<br />

sozialwissenschaftliche<br />

Arbeiten

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