12.12.2012 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

199<br />

QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“<br />

Türkei wird durch drei Themenkomplexe geprägt: Fragen der nationalen<br />

Identität Aserbaidschans, Zusammenarbeit im Energiebereich<br />

(Pipelinerouten) und der Konflikt mit Armenien um Berg Karabach.<br />

In den Beziehungen zum Iran sind der Islam und die Nähe zu den im<br />

Iran lebenden Aseris die brisantesten Untersuchungsgebiete.<br />

Die ersten Publikationen in Form von Artikeln beschäftigen sich mit<br />

diesen Themen. Erschienen ist bisher eine Einführung in die Problematik<br />

der türkisch-aserbaidschanischen Beziehungen:<br />

Freitag-Wirminghaus, Rainer: Die Türkei, der Westen und die Region<br />

um das Kaspische Meer. – In: Die islamischen Staaten und ihr<br />

Verhältnis zur westlichen Welt. Hrsg.: Bernd Rill. München <strong>2000</strong>.<br />

S.19–32.<br />

In Kürze erscheinende Artikel behandeln den Karabachkonflikt, die<br />

prowestliche Allianz GUUAM (Georgien, Ukraine, Usbekistan, Aserbaidschan,<br />

Moldawien), die Situation des Islams in Aserbaidschan<br />

sowie Probleme der aserbaidschanischen Schriftreform.<br />

Für ein Forschungsvorhaben zum Thema „MERCOSUR und NAFTA:<br />

Institutionen und Entscheidungsstrukturen in asymmetrischen Integrationsprozessen<br />

der ,zweiten Generation‘“ wurden Prof. K. Bodemer,<br />

Institut für Iberoamerikakunde, Hamburg, Fördermittel bewilligt.<br />

Auf der Grundlage eines systematischen Vergleichs der institutionellen<br />

Steuerungs- und Entscheidungsprozesse des MERCOSUR und<br />

der NAFTA sollen Effizienz wie auch Defizite der jeweiligen Strukturen<br />

beider Organisationen untersucht werden. Damit soll einerseits<br />

geprüft werden, inwieweit neue integrationspolitische Modelle –<br />

welche keine Übertragung nationaler Kompetenzen an supranationale<br />

Organe vorsehen – zu beobachten sind, andererseits ist die Erarbeitung<br />

politisch-institutioneller Reformperspektiven vorgesehen.<br />

Innerhalb der bisherigen Forschung kann eine Lücke in der Erarbeitung<br />

politisch-institutioneller Betrachtungen der Integrationsprozesse<br />

der NAFTA und des MERCOSUR identifiziert werden; zudem<br />

ist eine deutliche Ausrichtung der Literatur am Modell der EU zu beobachten,<br />

so dass ein Vergleich zwischen beiden Organisationen die<br />

Verengung auf eine eurozentrische Perspektive vermeidet.<br />

MERCOSUR wie NAFTA gelten als Integrationsmodelle der „zweiten<br />

Generation“, die sich durch eine Weltmarktorientierung und einen<br />

Wirtschaftspragmatismus im Kontext der Globalisierung auszeichnen<br />

und zudem jeweils durch hegemoniale Elemente (Rolle der<br />

USA in der NAFTA und Brasiliens im MERCOSUR) gekennzeichnet<br />

sind. Im Unterschied zur EU als Integrationsprojekt der „ersten Generation“,<br />

die als Kontrastmodell Vergleichsmöglichkeiten eröffnet,<br />

weisen NAFTA und MERCOSUR keine supranationalen Organe auf<br />

und orientieren ihre institutionellen Strukturen an den jeweiligen<br />

ökonomischen Notwendigkeiten der Integration.<br />

MERCOSUR<br />

und NAFTA

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!