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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Europäisches<br />

Insolvenzrecht<br />

Wirtschaftsrecht<br />

QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 204<br />

Prof. H. Prütting, Institut für Verfahrensrecht, Universität Köln, wurden<br />

Mittel für das Projekt „Das neue europäische Insolvenzrecht“<br />

bewilligt.<br />

Der Rat der Europäischen Union hat am 29. Mai <strong>2000</strong> die Verordnung<br />

Nr. 1346/<strong>2000</strong> über Insolvenzverfahren verabschiedet. Diese<br />

Verordnung wird am 31. Mai 2002 in Kraft treten. Sie soll ein einheitliches<br />

europäisches Insolvenzverfahren ermöglichen. Im Bereich<br />

des insolvenzrechtlich relevanten materiellen Rechts verweist die<br />

Verordnung allerdings auf die nationalen Rechte der Mitgliedsstaaten.<br />

Die Verordnung stellt den Abschluss langfristiger europäischer<br />

Bemühungen um ein europäisches Insolvenzrecht dar. Angesichts<br />

der fehlenden nationalen Regelungen und der bisher nur in geringem<br />

Umfang vorhandenen bilateralen Übereinkommen wird die<br />

neue europäische Verordnung einen ganz wesentlichen Fortschritt<br />

im Bereich der europäischen Rechtsentwicklung bringen. Das vorliegende<br />

Vorhaben hat sich deshalb zur Aufgabe gestellt, die neue<br />

europäische Verordnung und das ihr zugrunde liegende nationale<br />

materielle Recht wissenschaftlich zu erforschen, darzustellen und zu<br />

systematisieren.<br />

Das Vorhaben sieht eine Ermittlung des relevanten Rechts der europäischen<br />

Staaten auf dem Gebiet des sachlichen Insolvenzrechts<br />

vor. Hierzu ist geplant, zu einzelnen Sachbereichen Fragebögen zu<br />

entwerfen. Für die Mitarbeit sollen in den europäischen Mitgliedstaaten<br />

ausgewiesene Spezialisten gewonnen werden. Ziel der Arbeit<br />

ist es, innerhalb von zwei Jahren eine wissenschaftlich vertiefte<br />

Ausarbeitung vorzulegen, die für Theorie und Praxis ein Arbeiten<br />

mit der im Mai 2002 in Kraft tretenden Verordnung ermöglichen soll.<br />

Mit Mitteln der <strong>Stiftung</strong> arbeitet Prof. M. Dreher, L. L. M., Lehrstuhl<br />

für Europarecht, Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht,<br />

Rechtsvergleichung, Universität Mainz an der „Europäisierung des<br />

bisher im wesentlichen national ausgerichteten großen Lehrbuchs<br />

zum Wirtschaftsrecht von Prof. <strong>Fritz</strong> Rittner“.<br />

Das bisher national ausgerichtete Lehrbuch zum Wirtschaftsrecht<br />

von <strong>Fritz</strong> Rittner – zuletzt in zweiter Auflage im Jahr 1987 vorgelegt<br />

– muss im Sinne einer Europäisierung grundlegend neu bearbeitet<br />

werden. Hintergrund ist der erhebliche Wandel des Wirtschaftsrechts<br />

durch das Binnenmarktprogramm der EG und seine Verwirklichung<br />

durch zahlreiche EG-Verordnungen und -Richtlinien sowie<br />

durch die Änderungen des EG-Vertrags selbst.<br />

Prof. Rittner, der im März <strong>2001</strong> das 80. Lebensjahr vollendet hat, will<br />

noch einzelne Teile des Buches zum deutschen Recht aktualisieren<br />

und die Arbeiten daran im Jahr <strong>2001</strong> abschließen. Von seinem akademischem<br />

Lehrer, Prof. Rittner, wurde Prof. Dreher gebeten, die<br />

Neuauflage wesentlich mit zu übernehmen und dabei vor allem die<br />

notwendige Europäisierung des Lehrbuchs durchzuführen. Das Wirt-

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