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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“<br />

Aus der empirischen Analyse sollen die wesentlichen Strukturen,<br />

Muster und Modi abgeleitet werden, die die künftige deutsche Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik im euro-atlantischen Kontext<br />

kennzeichnen. Das Verhaltensmuster wird an den beiden Begriffspaaren<br />

Primär-(Führungsmacht) und Sekundärrolle („Führungsvermeidungsreflex“)<br />

festgemacht. Die zentrale Hypothese dieses<br />

Projekts lautet: Eine Primär bzw. Sekundärrolle Deutschlands in der<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik korreliert mit der militärischen<br />

bzw. nicht-militärischen Dimension eines Problembereichs. Deutschland<br />

übernimmt eine Primärrolle in Bereichen mit einer nicht-militärischen<br />

Dimension (Osterweiterung, der mit der Erweiterung aufgeworfene<br />

Reformbedarf für die EU, die Strukturreform der NATO<br />

und die politisch-institutionellen Aspekte der ESVP). In den Bereichen<br />

mit einer militärischen Dimension (z. B. Beteiligung an out-ofarea-Einsätzen<br />

oder den militärisch-operativen Aspekte der „neuen<br />

NATO“ („Defense Capabilities Initiative“) und der ESVP („headline<br />

goal“) präferiert Deutschland eine Sekundärrolle. Dieser „Führungsvermeidungsreflex“<br />

in Problembereichen mit einer militärischen Dimension<br />

lässt sich auf politisch-gesellschaftliche Erklärungsansätze<br />

zurückführen, in deren Mittelpunkt die historisch bedingte „Kultur<br />

der Zurückhaltung“ steht.<br />

Als erste Publikationen liegen vor:<br />

Meiers, Franz-Josef: Europäische Sicherheits- und Verteidigungsidentität<br />

(ESVI) oder Gemeinsame europäische Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik (GESVP).- Bonn: Zentrum für Europäische<br />

Integrationsforschung, <strong>2000</strong>. 51 S. (ZEI Discussion Paper; C<br />

79/<strong>2000</strong>)<br />

Meiers, Franz-Josef: The Reform of the Bundeswehr. Adaption of<br />

fundamental renewal? – Bonn <strong>2001</strong>. 22. S. (European Security. 3.<br />

<strong>2001</strong>).<br />

Prof. C. Gasteyger, Institut universitaire des hautes études internationales<br />

(IUHEI), Genf, erhält Fördermittel für ein Buchprojekt zum<br />

Thema „Gewalt in Europa – Gefährdung der Gesellschaft jenseits traditioneller<br />

Bedrohungen der Sicherheit“.<br />

Ziel des unter „Gewalt in Europa“ (provisorischer Titel) geplanten<br />

Buchprojekts ist eine allgemein verständliche, möglichst abgewogene<br />

Darstellung des innerstaatlichen Gewaltphänomens in Europa.<br />

Mit ihr sollen die zahlreichen fachspezifischen wissenschaftlichen<br />

Studien ergänzt und einem weiteren Publikum zugänglich gemacht<br />

und die stark von Emotionen geprägte Debatte in möglichst sachlich<br />

begründete Proportionen gerückt werden. Das betrifft vor allem auch<br />

die Frage nach Anteil und Gefährlichkeit von Ausländern in diesem<br />

Bereich sowie Jugendgewalt.<br />

Das Projekt versteht sich als Fortführung eines von Prof. Gasteyger<br />

geleiteten Forschungsprojektes über das Problem der inneren Sicherheit<br />

und seiner konzeptuellen und sicherheitspolitischen Bewäl-<br />

Gewalt in<br />

Europa

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