12.12.2012 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

233<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />

Makrophagen, glatte Muskelzellen etc.). Die Effekte der ABCA1-Expression<br />

in bestimmten Zelltypen auf den Organismus sollen durch<br />

zwei einander ergänzende Strategien geklärt werden: Das ABCA1-<br />

Gen soll durch Einbau einer STOP-Kassette ausgeschaltet werden,<br />

welche dann durch Kreuzung mit einer Maus, die die Cre-Rekombinase<br />

in spezifischen Geweben exprimiert, wieder entfernt werden<br />

kann. Dadurch wird das ABCA1-Gen nur im entsprechenden Zelltyp<br />

aktiv, bleibt in allen anderen Geweben dagegen inaktiv. Ausserdem<br />

soll das ABCA1-Gen durch sogenannte loxP-Elemente so modifiziert<br />

werden, dass man es durch Cre-Expression in spezifischen Geweben<br />

ausschalten kann, wobei ABCA1 in allen anderen Geweben aktiv<br />

bleibt. Zahlreiche Mäuse mit gewebespezifischer Cre-Rekombinase<br />

sind bekannt; für dieses Projekt interessant ist die spezifische Cre-<br />

Expression u. a. in Makrophagen, glatten Muskelzellen, Schwann-<br />

Zellen und Dünndarmzellen. Die Klärung der Frage, welche Zellen<br />

für die Arteriosklerose entscheidend sind, könnte die Basis sein zur<br />

Entwicklung einer „zell“genauen Therapie mit zelltypselektiver Erhöhung<br />

der ABCA1-Expression, die zugleich eine in anderen Zellen<br />

u. a. schädliche, überhöhte ABCA1-Expression vermeidet.<br />

Im Berichtszeitraum wurden publiziert:<br />

Utech, M., et al.: Accumulation of RhoA, RhoB, RhoG, and Rac1 in<br />

fibroblasts from Tangier disease subjects suggests a regulatory<br />

role of Rho family proteins in cholesterol efflux. – In: Biochem. Biophys.<br />

Commun. 280. <strong>2001</strong>. S. 229–236.<br />

Lorkowski, S., S. Rust et al.: Genomic sequence and structure of<br />

the human ABCG1 (ABC8) gene. – In: Biochem. Biophys. Commun.<br />

280. <strong>2001</strong>. S. 121–131.<br />

Für Analysen zur molekularen Pathogenese der Dilatativen Kardiomyopathie<br />

wurden PD Dr. W. M. Franz, Medizinische Klinik und<br />

Poliklinik I der Universität München, sowie Dr. O. Müller und Prof.<br />

H. A. Katus, Medizinische Klinik II, Medizinische Universität Lübeck,<br />

Fördermittel bewilligt.<br />

Bei der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) handelt es sich um eine<br />

Erkrankung des Herzmuskels, durch die es zu einer extremen Erweiterung<br />

der Herzkammern, fortschreitender Herzinsuffizienz und zu<br />

oftmals medikamentös nicht zu behandelnden, lebensbedrohlichen<br />

Herzrhytmusstörungen kommt. Sie ist der häufigste Grund für eine<br />

Herztransplantation. Bei bis zu 35 Prozent aller Erkrankten ergab<br />

sich eine familiäre Häufung, die auf einen genetischen Faktor bei der<br />

DCM hinwies. Biochemische Analysen ergaben, dass bei diesen Patienten<br />

dem Dystrophinprotein ein Teil seiner Aminosäuresequenz<br />

fehlt. Die dadurch bedingte Konformationsänderung des Proteins<br />

scheint dessen Eigenschaften grundlegend zu ändern.<br />

Im Rahmen des Projekts soll eine genaue Analyse von Gewebsproben<br />

aus dem Herzmuskel Aufschluss darüber geben, welche Proteine<br />

des Glycogenkomplexes bei DCM-Patienten in ihrer Expres-<br />

Dilatative<br />

Kardiomyopathie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!