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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT<br />

vaten Wohnhäusern erörtert werden. Lassen sich die Bereiche vor allem<br />

in der Frühzeit Etruriens überhaupt trennen, und wie wurden die<br />

Sakralbauten visuell erkennbar gemacht? Die stets außerhalb der<br />

Siedlungen angelegten Nekropolen werden nur hinsichtlich ihrer<br />

Auswirkungen auf das Straßen- und Platzsystem der Städte Berücksichtigung<br />

finden. In einem dritten Teil geht es um die kulturhistorische<br />

Einbindung der urbanistischen Entwicklung Etruriens im mediterranen<br />

Kontext. Dabei soll es sowohl um die Beeinflussung (griechisch-orientalisch)<br />

und die Wirkungsgeschichte (Kolonialisierung)<br />

der etruskischen Kultur gehen als auch um das dynamische Beziehungsgeflecht<br />

zwischen den Bereichen „Stadt“ und „Land“. Als Abschluss<br />

der Untersuchung soll ein Ausblick auf die nacharchaische<br />

Zeit, die Phase der Romanisierung, gegeben werden. Auf der Grundlage<br />

der Ergebnisse soll eine Definition erarbeitet werden, was<br />

„Stadt“ in Etrurien bedeutet und ab wann und in welchen Fällen<br />

man davon sprechen kann.<br />

Der Dokumentation und Bauuntersuchung der Maxentius-Basilika<br />

sowie der Publikation der Forschungsergebnisse dienen Fördermittel<br />

der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong>. Das Projekt wird seit 1998 von Prof. J.<br />

Cramer (Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege/Fachgebiet<br />

Baugeschichte und Stadtbaugeschichte, Technische<br />

Universität Berlin) durchgeführt.<br />

Die Maxentius-Basilika gehört zu den am besten erhaltenen Bauten<br />

des spätantiken Rom und beherrscht noch heute das östliche Forum<br />

Romanum. Sie wurde am Anfang des 4. Jahrhunderts unter den Kaisern<br />

Maxentius und Konstantin als Marktbasilika errichtet und<br />

zeichnete sich durch ihre zur Erbauungszeit einmaligen Dimensionen<br />

als politisch bedeutsamer Repräsentationsbau aus. Von dem<br />

größten überwölbten Raum der Antike zeugt heute noch das nördliche<br />

Seitenschiff mit seinen drei kassettierten Tonnengewölben.<br />

Obwohl das Bauwerk durch seine Dimensionen und seine Schlüsselposition<br />

zwischen Spätantike und Frühem Christentum eine<br />

Sonderstellung in Archäologie und Baugeschichte einnimmt, standen<br />

sowohl die Baudokumentation des aktuellen Zustands als auch<br />

eine umfassende Bauuntersuchung der Gesamtanlage bislang noch<br />

aus.<br />

Das Projekt zeigt, dass eine Vorgehensweise, bei der photogrammetrisch<br />

und lasertechnisch gewonnenes Dokumentationsmaterial<br />

durch das Handaufmaß ergänzt und korrigiert wird, die komplette<br />

Erfassung auch eines so monumentalen Baus wie der Maxentius-Basilika<br />

in überschaubarer Zeit und mit überschaubaren Mitteln ermöglicht.<br />

Über das Vorhaben wurde zuletzt im Jahresbericht<br />

1999/200 (S. 71 ff.) ausführlich berichtet.<br />

Prof. H. Brandenburg (Archäologisches Seminar und Museum, Universität<br />

Münster) betreibt mit finanzieller Unterstützung der <strong>Stiftung</strong><br />

Baugeschichtliche Forschungen an S. Paolo fuori le mura, Rom.<br />

Maxentius-<br />

Basilika<br />

Rom<br />

S. Paolo fuori<br />

le mura

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