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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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21<br />

THEOLOGIE UND RELIGIONSWISSENSCHAFT<br />

derzeit maßgebliche Übersetzung der Literatur des Zweiten Tempels.<br />

Bereits zu Beginn der Übersetzungsreihe war geplant, die Reihe<br />

durch eine Bibliographie, eine Einführung und ein Register zu ergänzen.<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund des gesteigerten Interesses<br />

am Frühjudentum stellt eine umfassende Erschließung der sog.<br />

Pseudepigraphen des Alten Testaments nach wie vor ein Forschungsdesiderat<br />

dar.<br />

Das Register, bearbeitet in einer Forschungskooperation der Universitäten<br />

Mainz (Prof. F. W. Horn, Frau H. Omerzu und Frau C. Büllesbach)<br />

und Bonn (PD Dr. H. Löhr), erschließt die frühjüdischen Pseudepigraphen<br />

durch detaillierte Sach-, Namens-, Orts- und Stellenregister.<br />

Es stellt – insbesondere im deutschsprachigen Raum – den ersten<br />

Versuch dar, die Theologie, Literatur, Kultur und Lebenswelt<br />

des Frühjudentums umfassend und differenziert über Indizes zu erschließen<br />

und die Ergebnisse für weitere Forschungen zum Judentum<br />

in der Antike fruchtbar zu machen.<br />

Die Erforschung der Religion, Geschichte und Literatur des Judentums<br />

in hellenistisch-römischer Zeit ist ein zentraler Forschungsgegenstand<br />

in der Alten Geschichte, der Judaistik und der Theologie.<br />

Die Ergänzungsbände zu den JSHRZ wollen dazu beitragen, die<br />

Vielfalt und das Selbstverständnis des antiken Judentums zu dokumentieren<br />

und die Rolle der sog. Apokryphen und Pseudepigraphen<br />

des alten Testaments für die Bibelwissenschaften, das antike Judentum<br />

und den jüdischen Hintergrund des frühen Christentums deutlich<br />

zu machen. Das Projekt wird die Reihe JSHRZ vollständig abschließen,<br />

so dass der Forschung mit der Publikation aller 50 Schriften<br />

und den Ergänzungsbänden ein zentrales Hilfsmittel für die Beschäftigung<br />

mit den Pseudepigraphen zur Verfügung steht.<br />

Aufstieg und Niedergang der Indexkongregation. Römische Bücherzensur<br />

im ausgehenden 16. Jahrhundert ist Gegenstand einer von<br />

der <strong>Stiftung</strong> geförderten Untersuchung, die Prof. P. Godman am<br />

Deutschen Seminar (Universität Tübingen) durchführt.<br />

Die Geschichte der römischen Bücherzensur reicht bis ins Hochmittelalter<br />

zurück, doch erst ab der Mitte des 16. Jahrhunderts formiert<br />

sich vor dem Hintergrund der Reformation und des im Zeitalter des<br />

Buchdrucks rapide anwachsenden Buchmarktes innerhalb der katholischen<br />

Kirche eine institutionell organisierte Praxis der „censura<br />

librorum“. Die Kompetenzen hinsichtlich des Bücherverbots liegen<br />

innerhalb der römischen Kurie zunächst weitgehend bei der 1542 gegründeten<br />

„Kongregation der Heiligen Römischen und Universalen<br />

Inquisition“ („Sanctum Officium“). Seit 1571 wird ihr eine neue Kongregation<br />

zur Seite gestellt, die „Congregatio pro Indice Liberorum<br />

Prohibitorum“, kurz Indexkongregation, zu deren Aufgaben es<br />

gehört, einen neuen Index verbotener Bücher zu erstellen und sich<br />

mit den aktuellen Zensurfällen zu befassen, während dem „Sanctum<br />

Officium“ die Angelegenheiten, welche die Ketzerei betreffen, vorbehalten<br />

bleiben. Gleichwohl konkurrieren die beiden Zensurinstan-<br />

Bücherzensur<br />

16. Jh.

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