12.12.2012 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Connexinassoziierte<br />

Hörstörungen<br />

Townes-<br />

Brocks-<br />

Syndrom<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 226<br />

die anderen Gene der Chromosomenregion ausgedehnt werden.<br />

Parallel dazu soll mit molekularbiologischen und cytologischen Methoden<br />

an Mäusen untersucht werden, in welchen Geweben die<br />

Gene jeweils ausgeprägt werden und ob sich aus der Lokalisation ihrer<br />

Produkte ein Hinweis auf ihre Funktion und die Beteiligung an<br />

der Schwerhörigkeit ableiten lässt.<br />

„Connexin-assoziierte Hörstörungen – molekulare Pathogenese und<br />

Funktionsaufklärung der Pathomechanismen“ ist das Thema eines<br />

mit Mitteln der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützten Forschungsvorhabens<br />

von Prof. H.-A. Kolb, Institut für Biophysik, Universität Hannover,<br />

Prof. A. Ernst, HNO-Klinikum Berlin, und Dr. H. Bürger, Institut<br />

für Humangenetik, Humboldt-Universität Berlin.<br />

Schwerhörigkeit im Kindesalter führt zu sozialer Isolation und verzögerter<br />

Entwicklung. Nichtsyndromale (d. h. nicht mit einem umfassenden<br />

Krankheitsbild gekoppelte) Hörstörungen haben in vielen<br />

Fällen genetische Ursachen. Man kennt eine ganze Reihe von Genveränderungen,<br />

die mit diesen Störungen in Verbindung stehen. Betroffen<br />

ist insbesondere ein Gen namens GJB2, das den Bauplan für<br />

Connexin darstellt, ein Protein, das Verbindungen zwischen Zellen<br />

herstellt und in den so genannten Stützzellen des Gehörorgans für<br />

die Reizweiterleitung eine große Rolle spielt. Die häufigste Mutation<br />

von GJB2 trägt die Bezeichnung 35delG. Wie sie sich im Einzelnen<br />

auf die Funktion des Connexins auswirkt, ist jedoch bisher nicht bekannt.<br />

Ebenso wenig weiß man, ob unterschiedliche Mutationen von<br />

GJB2 auch mit Unterschieden in der Ausprägung der Hörstörung assoziiert<br />

sind.<br />

Die Funktionsstörungen des Connexins bei verschiedenen Mutationen<br />

von GJB2 sollen daher genauer untersucht werden. Dabei soll<br />

zunächst bei 183 Patienten mit Hörstörungen eine genaue DNA-<br />

Analyse des Gens GJB2 mit molekularbiologischen Methoden durchgeführt<br />

werden. Aus den Daten soll dann jeweils die genaue chemische<br />

Struktur des Connexins abgeleitet werden.<br />

Im zweiten Teil des Projekts sollen mit gentechnischen Methoden interessant<br />

erscheinende DNA-Veränderungen im DNA-Molekül vorgenommen<br />

und an der so konstruierten DNA die zugehörige mRNA<br />

hergestellt werden, aus der dann in isolierten Eizellen des Frosches<br />

Xenopus laevis das zugehörige Protein gebildet werden kann. An<br />

diesen Zellen soll anschließend mit biophysikalischen und zellbiologischen<br />

Verfahren die elektrische Reizleitung untersucht werden.<br />

Insbesondere geht es um die Frage, ob durch ein verändertes Connexin<br />

die Weiterleitung elektrischer Reize von Zelle zu Zelle verändert<br />

wird. Außerdem soll geklärt werden, ob das veränderte Connexin<br />

auch Anomalien bei Regulationsvorgängen im Zellinneren hervorruft.<br />

„Die Isolierung und Analyse von Protein-Interaktionspartnern von<br />

SALL1 und Untersuchungen zu ihrer Bedeutung hinsichtlich der Pathogenese<br />

des Townes-Brocks-Syndroms“ sind Gegenstand eines

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!