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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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In den wirtschaftlichen Aufbau in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung<br />

sind jährlich 150 bis 200 Mrd. DM geflossen, im Durchschnitt<br />

etwa 50 Prozent der dort erwirtschafteten Einkommen entsprechend.<br />

In Bezug auf die Angleichung der Lebensverhältnisse<br />

und die Förderung der Investitionen sind beachtliche Ergebnisse erzielt<br />

worden. Mehr als enttäuschend sind hingegen die Ergebnisse<br />

hinsichtlich Beschäftigung, Produktion und Produktivität. Diese Entwicklung<br />

ist wirtschaftspolitisch höchst brisant, denn auf Basis der<br />

Extrapolation der jetzigen Verhältnisse kann mit einer Konvergenz<br />

der ostdeutschen Wirtschaft nicht gerechnet werden. Vielmehr ist zu<br />

befürchten, dass ein dauerhafter Bedarf für Transfers in Milliardenhöhe<br />

bestehen bleibt.<br />

Über die Gründe der langsamen Anpassung der Produktivität besteht<br />

immer noch weitgehend Unklarheit. Das erste Ziel des Projektes<br />

ist daher eine theoretische und empirische Analyse der Ursachen<br />

der schwachen Produktivitätsentwicklung in Ostdeutschland. Dabei<br />

geht es auch darum zu analysieren, ob in der Aufbauphase wirtschaftspolitische<br />

Strukturen geschaffen wurden, die einer weiteren<br />

Angleichung im Wege stehen. Weiterhin soll untersucht werden,<br />

welche wirtschaftspolitischen Instrumente am besten für die Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen Lage in Ostdeutschland geeignet sind.<br />

Schließlich sollen die Implikationen der Ereignisse für das Vorgehen<br />

bei der Integration der osteuropäischen Länder im Rahmen der EU-<br />

Osterweiterung erarbeitet werden.<br />

Ausgangspunkt der theoretischen Analyse ist ein mikroökonomisches<br />

Modell des Investitions- und Innovationsverhaltens der Unternehmen.<br />

Auf der Basis des Modells sollen Implikationen für die regionale<br />

und sektorale Entwicklung abgeleitet werden. Als zentrale<br />

Themenbereiche sollen bearbeitet werden: die Produktivität der Investitionen,<br />

die Bedeutung der Qualifikation von Arbeitskräften, die<br />

Folgen der Sektorstruktur und die Analyse der Standortwahl der Unternehmen.<br />

Für die Analyse wird auf Daten des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung zurückgegriffen.<br />

Rechtswissenschaft<br />

RECHTSWISSENSCHAFT 158<br />

Die Rechtswissenschaft steht heute vor nur schwer miteinander zu<br />

vereinbarenden Aufgaben. Die klassische, systematisch-dogmatische<br />

Arbeit am Gesetzestext hat angesichts der Gesetzesflut und der<br />

Überfülle von Judikaten in einem Rechts- und Rechtswegestaat<br />

große praktische, aber auch wissenschaftliche Bedeutung. Die moderne<br />

Industriegesellschaft lässt die Konzentration allein auf Rechtsanwendung<br />

jedoch nicht mehr zu. Rechtspolitische Fragen drängen –<br />

etwa: Wie kann der Gesetzgeber seine Zwecke erreichen? Wo besteht<br />

überhaupt Regulierungsbedarf? Inwieweit tut Deregulierung<br />

(und damit verbunden Reregulierung) Not? Wie sollte das Zusammenspiel<br />

der Rechtssetzer, zu denen de facto längst auch das Bundesverfassungsgericht<br />

und die letztinstanzlichen Gerichte gehören,

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