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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Kraniosynostose<br />

Oxidative<br />

DNA-Schäden<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 246<br />

gion konnte Dr. Frank auch die genetische Ursache für zwei erbliche<br />

Hauterkrankungen (Haarverlust und Verhornungsstörungen) lokalisieren;<br />

es liegt also der Verdacht nahe, dass Mutationen der Desmocollin-Gene<br />

für diese Erkrankungen verantwortlich sind.<br />

Projektziel ist die Isolierung und Analyse der Gene für Desmocollin<br />

1, 2 und 3. Da solche Gene in aller Regel gestückelt sind (d. h. die<br />

DNA enthält Abschnitte, zu denen es im zugehörigen Protein keine<br />

Entsprechung gibt), möchte Dr. Frank Feinstruktur und Basensequenz<br />

der Gene entschlüsseln und dabei insbesondere untersuchen,<br />

welche DNA-Abschnitte tatsächlich zur Codierung der Desmocollin-<br />

Proteine dienen. Mit diesen Arbeiten sollen neben der allgemeinen<br />

Charakterisierung der Gene auch molekularbiologische Reagenzien<br />

gewonnen werden, mit denen sich die Desmocollin-Gene bei Patienten<br />

auf Veränderungen untersuchen lassen.<br />

„Construction of a mouse model of FGFR-associcated craniosynostosis<br />

and analysis of QTLs modifying the phenotype“ ist das Thema eines<br />

durch die <strong>Stiftung</strong> unterstützten Forschungsvorhabens von Prof.<br />

U. Müller, Institut für Humangenetik, Universität Gießen, und Dr. W.<br />

Wurst, MPI für Psychiatrie, München.<br />

Bei der Kraniosynostose kommt es zu einer vorzeitigen Verknöcherung<br />

der Schädelnähte und damit zu einer Deformation des Schädels.<br />

Sie unterliegt einem autosomal dominantem Erbgang. Bisher<br />

wurden fünf Gene identifiziert, die für diese Erkrankung verantwortlich<br />

sind. Am häufigsten sind Mutationen im Gen für den Rezeptor 2<br />

des Fibroblasten-Wachstumsfaktors (FGFR2). Bis auf wenige Ausnahmen<br />

sagt eine bestimmte Mutation allerdings nichts darüber aus,<br />

wie sich diese Mutation auswirkt; ein und dieselbe Mutation kann<br />

vielmehr mit einem breiten Spektrum an klinischen Syndromen einhergehen.<br />

Daher nimmt man an, dass bei der Ausprägung der Mutation<br />

in FGFR2 zusätzliche Gene, sogenannte Modifikationsgene,<br />

eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Diese Modifikationsgene sollen in Formen, die mit einer FGFR2-Mutation<br />

verbunden sind, mit Hilfe quantitativer genetischer Methoden<br />

kartiert und isoliert werden. Da allerdings die Anzahl der betroffenen<br />

Personen sehr gering ist, kann man durch Untersuchungen am Menschen<br />

zu keinen statistisch signifikanten Ergebnissen kommen. Aus<br />

diesem Grund sollen entsprechende Mausmodelle für Kraniosynostose<br />

erstellt werden. Erleichtert wird diese Art der Untersuchung dadurch,<br />

dass Maus und Mensch im Bereich der FGFR2-Gene nahezu<br />

homolog sind. In Vorarbeiten wurden bereits im FGFR2-Gen der<br />

Maus Mutationen erzeugt, die denen entsprechen, die man aus Kraniosynostose-Patienten<br />

kennt.<br />

Für Untersuchungen zum molekularen Defekt der Fanconi-Anämie<br />

erhielten Dr. W. Ruppitsch und Prof. M. Schweiger, Institut für Biochemie,<br />

Freie Universität Berlin, Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.

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