12.12.2012 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

POLITIKWISSENSCHAFT 166<br />

Projektes besteht darin, das Entstehen, die Verteilung und die politischen<br />

Effekte von sozialem Kapital (verstanden als bürgerschaftliches<br />

Engagement, soziales Vertrauen und gemeinschaftsbezogener<br />

Werte und Normen) im Rahmen einer international vergleichenden<br />

Studie empirisch zu untersuchen. Die deutsche Repräsentativbefragung,<br />

von Jan van Deth und Sigrid Roßteutscher (Universität Mannheim)<br />

durchgeführt, und finanziell von der DFG unterstützt, wurde<br />

im Februar <strong>2001</strong> abgeschlossen. Eine solche Repräsentativbefragung<br />

kann aber nicht auf alle Aspekte des Problemkomplexes eingehen.<br />

Sie liefert keine hinreichend detaillierten Informationen über den<br />

theoretisch wichtigen organisatorischen Kontext, innerhalb dessen<br />

sich die soziale Beteiligung vollzieht.<br />

Zur Erhebung dieser Kontextdaten sind im Rahmen des hier geförderten<br />

Teilprojektes Organisations- und Mitgliederstudien geplant,<br />

die Aufschlüsse darüber geben sollen, ob und unter welchen Umständen<br />

bestimmte Organisationsgruppen tatsächlich Einfluss auf<br />

die Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Mitglieder ausüben<br />

und welcher Art diese Einflüsse sind. Sie ermöglichen außerdem<br />

Rückschlüsse darauf, wie sich Einstellungs- und Verhaltensmuster<br />

durch den Kontext erklären lassen, in denen Freiwilligenorganisationen<br />

tätig werden. Dazu sind Gemeindestudien in fünf Städten und<br />

Gemeinden Ost- und Westdeutschlands vorgesehen. Entsprechende<br />

Studien wurden bereits in Mannheim (und Aberdeen) von einer ESF-<br />

Forschergruppe durchgeführt. Dieser Ansatz wird schon in der<br />

Schweiz, Großbritannien und Spanien angewendet. Dasselbe Design<br />

soll in einer weiteren Großstadt in den neuen Bundesländern (Chemnitz,<br />

als Vergleichsstadt zu Mannheim) sowie in jeweils einer Mittelstadt<br />

und einer Landgemeinde in den alten und neuen Bundesländern<br />

zum Einsatz kommen. Die Auswahl der Gemeinden erfolgte<br />

nach dem most-similar-case-Design. In der Organisationsstudie werden<br />

sämtliche Freiwilligenorganisationen in den ausgewählten Städten<br />

und Gemeinden erfasst. Auf der Basis dieser Totalerhebung werden<br />

anschließend aktive Mitglieder jeweils typischer Organisationen<br />

über ihre Einstellungen und ihr Verhalten befragt. Im Einzelnen sollen<br />

die folgenden Probleme untersucht werden:<br />

– Welche Typen von gesellschaftlichen Organisationen und welche<br />

Beziehungsgeflechte zwischen ihnen finden sich in den untersuchten<br />

Städten und Gemeinden?<br />

– Wie beeinflussen unterschiedliche Typen von Organisationen und<br />

deren organisatorische Merkmale die Produktion von Sozialkapital<br />

im Sinne von Vertrauen, Bürgertugenden, Solidarität, usw.?<br />

– Welche Rolle spielt die Größe des Ortes bei der Produktion von<br />

Sozialkapital bzw. bei der Integration gesellschaftlicher Gruppen<br />

und Organisationen in den politischen Prozess?<br />

– Führen unterschiedliche historisch-kulturelle Eigenschaften des<br />

Umfeldes, in dem die Organisationen operieren, wie sie sich z. B.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!