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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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151<br />

Staat, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Für die Moderne ist die zunehmende Beschleunigung des gesellschaftlichen<br />

Wandels von zentraler Bedeutung. Im Zeitalter der Globalisierung<br />

hat dieser Beschleunigungsprozess zu Veränderungen<br />

der sozialen Lebenswelt geführt, die die Grundlagen nationaler<br />

Rechts- und Wirtschaftsordnungen erschüttern, den Anspruch des<br />

demokratischen Verfassungsstaates, das einzig legitime Modell<br />

politischer Ordnung in der modernen Welt zu sein, in Frage stellen,<br />

traditionale Institutionen menschlichen Zusammenlebens verändern<br />

und bis in die Alltagswelt des einzelnen hinein Chancen für neue<br />

Kulturkontakte eröffnen, damit zugleich aber auch die Gefahren<br />

neuer Kulturkonflikte erhöhen. Diese Wandlungsprozesse stellen<br />

auch Selbstverständlichkeiten in Frage, die bisher in vielen Disziplinen<br />

erkenntnisleitend waren: wenn beispielsweise Nationalökonomien<br />

zunehmend in der Weltwirtschaft aufgehen, internationale<br />

Rechtsordnungen nationale Rechtsregime in die Schranken weisen<br />

und Nationalstaaten sich zu größeren Einheiten zusammenschließen<br />

und sich damit ihrer Souveränität begeben, können davon Wissenschaften<br />

nicht unberührt bleiben, deren Gegenstände die Wirtschaft,<br />

das Recht und der Staat sind.<br />

Im Förderungsbereich „Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“ will die<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> insbesondere Forschungsvorhaben unterstützen,<br />

die die Voraussetzungen und die Folgen der Wandlungsprozesse<br />

untersuchen, die die heutigen Gesellschaften kennzeichnen.<br />

Sie konzentriert sich dabei auf Projekte, die sich den Wirtschaftswissenschaften,<br />

den Rechtswissenschaften, der Politikwissenschaft, der<br />

Soziologie und der Ethnologie zuordnen lassen. Sie schließt damit<br />

Forschungen in anderen Bereichen der Sozialwissenschaften nicht<br />

aus. Sie fördert Projekte, die die Methodenvielfalt produktiv befördern<br />

und komparativ orientiert sind – sowohl, was den europäischen<br />

Raum als auch europaübergreifende Fragestellungen angeht. Sie<br />

legt besonderen Wert auf die Förderung von Projekten, die an der<br />

Schnittstelle mehrerer Disziplinen angesiedelt sind. Nicht zuletzt<br />

werden solche interdisziplinären Projekte im Querschnittbereich der<br />

„Internationalen Beziehungen“ unterstützt, welchen die <strong>Stiftung</strong> traditionell<br />

fördert.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> will sowohl Projekte exemplarischen Zuschnitts mit<br />

deutlich empirischem Charakter fördern als auch Arbeitsvorhaben,<br />

die vorrangig von theoretischen Interessen geleitet werden.<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Gravierende Arbeitsmarktprobleme im Hinblick auf die erschreckend<br />

hohe und persistente Arbeitslosigkeit, Veränderungen<br />

der Verlaufsmuster von Wachstum und Konjunktur, ein tiefgreifender<br />

Wandel des institutionellen Gefüges der nationalen Wirtschaften<br />

und der internationalen Wirtschaftsbeziehungen im Rahmen des

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