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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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CMS<br />

Myoklonus-<br />

Dystonie<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 218<br />

an immortalisierten Zellen aus den transgenen Tieren untersucht<br />

werden. Weiterhin soll geklärt werden, inwieweit sich der menschliche<br />

Rezeptordefekt durch Einführung eines „gesunden“ menschlichen<br />

Transgens in Mäusen kompensieren lässt. Dies wäre Voraussetzung<br />

für erfolgversprechende Gentherapie-Ansätze zur Behandlung<br />

dieser Erkrankung beim Menschen.<br />

PD Dr. H. Lochmüller und Dr. A. Abicht, Genzentrum, Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München, wurden für das Projekt „Gestörte Erregungsübertragung<br />

an der neuromuskulären Synapse: Genetische<br />

und funktionelle Charakterisierung kongenitaler myasthener Syndrome<br />

(CMS)“ Fördermittel bewilligt.<br />

Die kongenitalen myasthenen Syndrome (CMS) sind eine heterogene<br />

Gruppe angeborener, genetisch bedingter Muskelkrankheiten.<br />

Die Symptome sind sehr unterschiedlich: Das Spektrum reicht von<br />

geringfügig erhöhter Ermüdbarkeit bis zu einer Schwächung der<br />

Atemmuskulatur, die zum Tod führen kann. Ursache sind Defekte an<br />

den Nerv-Muskel-Endplatten, den Synapsen, die Nervensignale von<br />

den Nervenzellen auf die Muskeln übertragen. Diese Defekte werden<br />

ihrerseits durch Mutationen in Genen verursacht, deren Proteinprodukte<br />

an der beschriebenen Signalübertragung mitwirken. Betroffen<br />

sind verschiedene Gene, und in diesen wiederum liegen unterschiedliche<br />

Mutationen vor. Dr. Abicht und Dr. Lochmüller haben<br />

in Familien mit CMS bereits mehrere Mutationen identifiziert, die<br />

mit der Krankheit in Verbindung stehen.<br />

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, die bereits identifizierten Mutationen<br />

genauer zu untersuchen und weitere genetische Defekte zu<br />

finden und zu analysieren, die zu Störungen der Signalübertragung<br />

an der Nerv-Muskel-Endplatte und damit zum CMS führen.<br />

Zunächst sollen alle Patienten mit humangenetischen und molekularbiologischen<br />

Methoden auf Mutationen in den bereits bekannten,<br />

CMS verursachenden Genen untersucht werden. Darüber hinaus<br />

sollen weitere, bisher unbekannte Gene identifiziert werden, deren<br />

Mutationen ebenfalls CMS hervorrufen können. Die Analyse soll<br />

sich dabei auf Gene konzentrieren, deren Proteinprodukte ihre Aufgaben<br />

bekanntermaßen in der Nerv-Muskel-Endplatte erfüllen und<br />

die demnach als Krankheitsursache in Frage kommen. An den so gefundenen,<br />

veränderten Genen sollen durch gentechnische und zellbiologische<br />

Charakterisierung Aufschlüsse über die Funktionsstörungen<br />

gewonnen werden. Weiterhin soll mit molekularbiologischen<br />

Methoden untersucht werden, wie die Aktivität der fraglichen<br />

Gene reguliert wird.<br />

Für „Klinische und molekulargenetische Untersuchungen zur Myoklonus-Dystonie“<br />

erhielten Dr. Ch. Klein, Prof. P. Vieregge und B.<br />

Kis, Klinik für Neurologie, sowie PD Dr. Ch. Zühlke, Institut für Humangenetik,<br />

Medizinische Universität Lübeck, eine Sachbeihilfe.

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