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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Historische<br />

Orgeln<br />

Meyerbeer<br />

Le Prophète<br />

KUNSTWISSENSCHAFTEN 124<br />

lität und Bedeutung von Bauten dieser Zeit, die zunehmend gefährdet<br />

sind, ins öffentliche Bewusstsein gestellt werden.<br />

Um „Historische Orgeln im Ruhrgebiet“ geht es bei einem von der<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützten Forschungsprojekt, das Prof. Ch.<br />

Ahrens am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Bochum<br />

durchführt.<br />

Die Untersuchung hat das Ziel, alle vor 1945 entstandenen Orgeln<br />

incl. ihrer Disposition sowie ihrer Baugeschichte zu dokumentieren.<br />

Der Zeitpunkt vor 1945 wurde gewählt, um chronologisch den Anschluss<br />

an die Arbeit von Gustav K. Ommer („Neue Orgeln im Ruhrgebiet.<br />

Von 1945 bis zur Gegenwart“, Duisburg 1984) herzustellen.<br />

Weiteres Ziel ist der Aufbau einer digitalen Bilddatei.<br />

Die Arbeiten an dem Projekt stehen kurz vor ihrem Ende. Die Besichtigungen<br />

der Orgeln (insgesamt 164) und die Datenerhebungen<br />

vor Ort sind inzwischen abgeschlossen, derzeit laufen die statistische<br />

Auswertung und die Aufbereitung der Dokumentation.<br />

Es zeigt sich, dass die Spannweite hinsichtlich der Größe der Orgeln<br />

unerwartet groß ist. Sie reicht von einer einmanualigen Orgel mit 6<br />

Registern (anonym; ca. 1860/1880) in der Ev. Kirche Gelsenkirchen-<br />

Bismarck bis hin zur Klais/Breil-Orgel in St. Pankratius zu Oberhausen<br />

Osterfeld (IV/69 Register – größte historische Kirchenorgel des<br />

Ruhrgebietes) bzw. der Walcker-Orgel von 1927 im Hans-Sachs-<br />

Haus Gelsenkirchen: nach Ausbau des Fernwerkes in den 1950er<br />

Jahren verfügt diese heute über 92 Register auf IV Manualen und Pedal.<br />

Die älteste vollständig erhaltene historische Orgel stammt von 1750<br />

(Teschemacher-Positiv; Ev. Kirche Essen-Werden), die ältesten<br />

Teile datieren von 1683 und finden sich in der Orgel der Ev. Kirche<br />

Fröndenberg. Die jüngste unverändert erhaltene Orgel stammt von<br />

der Firma Schuke (Ev. Haus Jugendgroschen, Mühlheim). Die Orgel<br />

entstand 1943 als Hausorgel und musste schon unmittelbar nach ihrer<br />

Vollendung wegen der beginnenden Luftangriffe in Berlin ausgelagert<br />

werden. Sie hat die Kriegswirren unbeschadet überstanden.<br />

Die Texte zu den einzelnen Orgeln werden, zusammen mit jeweils<br />

drei Fotos im Internet bereitgestellt. Der Inhalt der Datenbank wird<br />

Interessierten auch auf CD-ROM zur Verfügung gestellt. Die gesamte<br />

Dokumentation wird im Frühjahr 2002 vorliegen.<br />

Für die abschließenden Arbeiten an der Historisch-kritischen Werkausgabe<br />

von Giacomo Meyerbeers Oper „Le Prophète“ stellte die<br />

<strong>Stiftung</strong> Prof. M. Brzoska (Folkwang-Hochschule Essen) Fördermittel<br />

zur Verfügung.<br />

Für die Wiederbelebung des Œuvres von Meyerbeer fehlt es bislang<br />

an geeignetem Notenmaterial: Die im 19. Jahrhundert verlegten Partituren<br />

sind aufgrund der heute unüblichen Notenschlüssel nur be-

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