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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Vergleichs eine neue Dimension eröffnen: Dies gilt insbesondere<br />

für den Bereich der Wirtschaft und des Rechts.<br />

Querschnittbereich „Internationale Beziehungen“<br />

Die Verdichtung der Staatsgrenzen überschreitenden Beziehungen<br />

ist eine der bestimmenden Entwicklungen der letzten Jahrzehnte<br />

gewesen und wird eine der bestimmenden Entwicklungen<br />

der nächsten Jahrzehnte bleiben. Es ist wichtig, diesen Prozess wissenschaftlich<br />

zu begleiten. Dabei sind insbesondere die Politikwissenschaft,<br />

die Rechtswissenschaft und die Wirtschaftswissenschaften<br />

gefordert. Während die Ökonomie sehr rasch die Chancen ergreift,<br />

die sich aus der zunehmenden ökonomischen Irrelevanz von Staatsgrenzen<br />

ergeben, fällt es der Politik viel schwerer, sich grenzüberschreitend<br />

regional oder gar weltweit handlungsfähig zu machen.<br />

Sie bleibt in hohem Maße an die territorial begrenzte Staatlichkeit<br />

gebunden. Auch das Recht tut sich nicht leicht, mit dem Tempo, in<br />

dem die Verdichtung der internationalen Beziehungen fortschreitet,<br />

mitzuhalten. Die Frage, inwieweit der Verdichtung eine Verrechtlichung<br />

folgen wird und aus normativen Gründen auch folgen soll, ist<br />

ein wichtiges Untersuchungsobjekt. Es sind die Wechselwirkungen<br />

zwischen den ganz unterschiedlichen verlaufenden Prozessen der<br />

Entterritorialisierung der Ökonomie, des Rechtes und der Politik, deren<br />

Untersuchung die <strong>Stiftung</strong> besonders fördern möchte. Dabei geht<br />

sie davon aus, dass bei der Bewältigung dieser Aufgaben die Zusammenarbeit<br />

zwischen deutschen und ausländischen Instituten, Forschergruppen<br />

und Wissenschaftlern besonders sachdienlich und daher<br />

förderungswürdig ist.<br />

– Politikwissenschaft<br />

QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 184<br />

Verdichtung der internationalen Beziehungen heißt insbesondere,<br />

dass internationale Organisationen, internationale Regime und andere<br />

neuartige Formen internationaler Zusammenarbeit an Bedeutung<br />

gewinnen. Die Potentiale – Chancen wie Grenzen – multilateraler<br />

institutionalisierter Konflikt- und Problembearbeitung in dem sich<br />

wandelnden internationalen System zu untersuchen, ist eine der besonders<br />

zukunftsbedeutsamen Aufgaben der Politikwissenschaft.<br />

Dabei betrifft ein wichtiger Aspekt der Entwicklung das wachsende<br />

Gewicht von Nicht-Regierungsorganisationen. Eine Sonderstellung<br />

kommt der EU zu. Sie ist weltweit die einzige Staatengemeinschaft,<br />

in der der Zusammenschluss bisher souveräner Staaten zu einer echten<br />

Föderation gelungen ist. Die Entwicklung der EU analytisch zu<br />

begleiten, bleibt deshalb eine zentrale Aufgabe für die Wissenschaft.<br />

Das Interesse der <strong>Stiftung</strong> an den sich mehr und mehr institutionalisierenden<br />

multilateralen Formen der Problem- und Konfliktbearbeitung<br />

ist kein ausschließliches. Insbesondere die transatlantische<br />

Partnerschaft, der die Aufmerksamkeit der <strong>Stiftung</strong> immer schon<br />

galt, bleibt für sie ein Thema.

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