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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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KUNSTWISSENSCHAFTEN<br />

ihr die Liturgiewissenschaft werden in der Auseinandersetzung mit<br />

den Kontrafakturen und den volksnahen gottesdienstlichen Riten<br />

und privaten Andachten neue Erkenntnisse zum mittelalterlichen<br />

Verständnis theologischer und hagiologischer Sachverhalte schöpfen.<br />

Für das Archivierungs- und Katalogisierungsprojekt „Jiddische Lieder<br />

und Klezsmermusik“ stellte die <strong>Stiftung</strong> Prof. K. E. Grözinger (Jüdische<br />

Studien, Universität Potsdam) Fördermittel zur Verfügung.<br />

Gegenstand des Projektes ist das von dem Jiddisten, Vorbeter und<br />

Musikologen D. Kohan in Berlin von 1945 bis ca. 1990 angelegte Archiv<br />

von ca. 300 Tonbändern und Tonkassetten. Als freier Mitarbeiter<br />

von Berliner Rundfunkanstalten hat Kohan anhand seiner Sammlung<br />

qualitätsvolle Sendungen über jüdische/jiddische Vokal- und<br />

Instrumental(Klezsmer-)Musik erstellt.<br />

Die Sammlung wurde nach seinem Tod durch Mittel des Berliner Senats<br />

und der Universität Bamberg angekauft und anschließend von<br />

dem Musik-Ethnologen Prof. M. P. Baumann (Bamberg) als Dauerleihgabe<br />

der Universität Potsdam überlassen, wo bereits an einem<br />

Projekt über jiddische Lieder aus der Ukraine und Weißrussland gearbeitet<br />

wird. Nach Sichtung, Sortierung und Inventarisierung sollen<br />

die Tondokumente auf digitale Tonträger überspielt werden. Die anschließend<br />

zu erstellende elektronische Datenbank erlaubt dann Zugriffe<br />

auf Informationen wie z. B. Liedtitel, Textanfänge, Melodien,<br />

Namen von Komponisten, Textern, Musikern und Aufführungsorten.<br />

Für die Erstellung eines vollständigen Incipitariums liturgischer<br />

Hymnen der Russen vom 11. bis zum 13. Jahrhundert wurden Prof.<br />

em. H. Rothe, Arbeitsstelle Bonn der Patristischen Kommission der<br />

Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Fördermittel<br />

bewilligt.<br />

Bei den liturgischen Hymnen handelt es sich um Gesänge, die in der<br />

griechisch-orthodoxen Welt an jedem Tag im Gottesdienst gesungen<br />

werden. Sie sind in mehreren Büchern erfasst und auch aufgrund der<br />

früheren gesellschaftspolitischen Verhältnisse in der ehemaligen<br />

UdSSR nur unzureichend ediert. Das Vorhaben wird in Kooperation<br />

mit Wissenschaftlern in Moskau und St. Petersburg durchgeführt.<br />

Seit Beginn des Projektes wurden von den 14 auszuwertenden Quellen<br />

(Menäen von September bis August; Triodion; Pentekostar) die<br />

Menäen für Dezember und April bis September nach 20 Handschriften<br />

und fünf Druckausgaben ausgewertet. Von den zu erwartenden<br />

ca. 29.000 Einheiten sind 12.547 erfasst. Für jede Hymne wird vermerkt:<br />

Incipit, Angaben zur Gattung, Tonart, Musterstrophe, zum<br />

Heiligen bzw. Fest mit Datum sowie, nach Möglichkeit das Incipit<br />

des griechischen Originals.<br />

Es stehen aus die Monate Oktober (derzeit in Arbeit), November, Januar<br />

bis März sowie Triodion und Pentekostar, danach erneute und<br />

besondere Suche nach griechischen Vorlagen durch Rücküberset-<br />

Jiddische<br />

Musik<br />

Hymnen

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