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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Globalisierung<br />

Automobilindustrie<br />

QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 208<br />

Danach konzentriert sich die Forschung auf die Erarbeitung eines<br />

empirischen Überblicks über die Charakteristika der Globalisierung.<br />

Die Ergebnisse dieses Überblicks legen nahe, sich im folgenden Literatursurvey<br />

auf allgemeine Gleichgewichtsmodelle zu konzentrieren,<br />

die die Entstehung horizontaler multinationaler Unternehmen<br />

zwischen Industrieländern erklären können.<br />

Bisher ist folgende Publikation erschienen:<br />

Kleinert, Jörn: Growing trade in intermediate goods. Outsourcing,<br />

global sourcing or increasing importance of MNE networks? –<br />

Kiel: Institut für Weltwirtschaft an der Univ. Kiel, <strong>2000</strong>. 42 S.<br />

(Kieler Arbeitspapiere = Kiel working papers; Nr. 1006).<br />

Im Berichtszeitraum unterstützte die <strong>Stiftung</strong> das Projekt „Ursachen<br />

und Implikationen der Globalisierung am Beispiel der Automobilindustrie“<br />

von Dr. P. Nunnenkamp, Institut für Weltwirtschaft an der<br />

Universität Kiel.<br />

Im ersten Schritt des Forschungsprojektes wurde der durch neue Anbieter<br />

aus Niedrigeinkommensländern hervorgerufene Wettbewerbsdruck<br />

in der Automobilindustrie anhand einer Analyse der<br />

sektoralen Handels- und Investitionsflüsse quantifiziert. Die Ergebnisse<br />

deuten darauf hin, dass die Endfertigung von Automobilen in<br />

den traditionellen Produktionsstandorten bisher noch nicht signifikant<br />

durch das Auftreten neuer Anbieter in Mitleidenschaft gezogen<br />

worden ist. Allerdings haben die Importe von Vorleistungen stark zugenommen<br />

– insbesondere in den Bereichen des Produktionsprozesses,<br />

die relativ viele geringqualifizierte Arbeitskräfte einsetzen. Darüber<br />

hinaus deutet vieles darauf hin, dass der Importdruck aus Niedrigeinkommensländern<br />

in Zukunft auch in der Endfertigung steigen<br />

wird.<br />

In einem zweiten Schritt wurden die Einkommens- und Beschäftigungseffekte<br />

der zunehmenden Globalisierung in der Automobilindustrie<br />

untersucht. Im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe haben<br />

sich in den letzten 30 Jahren sowohl die Einkommen als auch die<br />

Beschäftigung in diesem Sektor relativ günstig entwickelt. Die Untersuchung<br />

der Verteilungseffekte innerhalb der Automobilindustrie<br />

Deutschlands, Japans und der Vereinigten Staaten unterstützte<br />

gleichwohl die Vorhersagen einfacher Handelsmodelle, denen zufolge<br />

sich die Einkommens- und Beschäftigungssituation der relativ<br />

geringqualifizierten Arbeitskräfte in Höchsteinkommensländern im<br />

Zuge der Globalisierung verschlechtern sollten. In Deutschland ist<br />

die Humankapitalintensität des Sektors gestiegen, und die Relativlöhne<br />

der Geringqualifizierten sind gesunken. Aufgrund der überraschend<br />

geringen intra- und intersektoralen Lohnflexibilität in der<br />

amerikanischen Automobilindustrie mussten dort sowohl gering- als<br />

auch hochqualifizierte Arbeitnehmer einen starken Beschäftigungsabbau<br />

hinnehmen. In Japan konnte eine Verschlechterung der relativen<br />

Einkommenssituation der Geringqualifizierten durch eine Er-

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