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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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ESVP<br />

QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 194<br />

tigung in einigen ausgewählten Staaten Europas. Den komplexen<br />

Sachverhalt zusammenfassend muss festgestellt werden, dass Gewalt<br />

heute insgesamt weiter verbreitet ist, komplexere, oft schärfere<br />

Formen annimmt und dass Distanz sowie geographische und politische<br />

Grenzen kaum noch als Hindernis oder Hemmschwellen angesehen<br />

werden können bzw. respektiert werden. Die Ursachen hierfür<br />

lassen sich stark vereinfachend in einer Reihe von Stichworten zusammenfassen:<br />

Globalisierung und schwindende Omnipräsenz des<br />

Staates; Mobilität und Ubiquität von immer mehr Menschen; Kriegsersatz;<br />

Informationszugang und Massenmedien; sinkende Hemmund<br />

Altersschwelle; rapide Gewinnsteigerung vor allem dank Drogenhandel<br />

und Geldwäsche.<br />

Es wird angestrebt, das politisch potentiell explosive Gewaltphänomen<br />

in seinem weiteren Zusammenhang und den ihm zukommenden<br />

Proportionen statistisch abgesichert darzustellen. Dies soll in einem<br />

geographisch möglichst repräsentativen, also europäischen Umfeld<br />

geschehen mit folgenden ausgewählten Ländern: Deutschland,<br />

Schweiz, Frankreich, Ungarn, Tschechien, möglichst auch Russland,<br />

sowie einem skandinavischen Land.<br />

Prof. W. Wessels, Seminar für Politikwissenschaft, Universität Köln,<br />

wurden Mittel bewilligt für das Projekt „Die Europäische Sicherheitsund<br />

Verteidigungspolitik (ESVP) im transatlantischen Kontext – Entfremdung<br />

oder neue Partnerschaft?“.<br />

Das Vorhaben will die Implikationen der im Aufbau begriffenen Europäischen<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) für die<br />

transatlantischen Beziehungen untersuchen und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

vorschlagen.<br />

Wesentliche Weichenstellungen sind bis 2003 zu erwarten, etwa der<br />

Aufbau von europäischen Krisenreaktionskräften. Angesichts der<br />

jüngsten Beschlüsse von Nizza zur EU-Reform sowie einer neuen<br />

US-Administration ergeben sich auf beiden Seiten des Atlantik veränderte<br />

Konstellationen. Grundlegend werden anhand der ESVP<br />

Möglichkeiten einer wachsenden Entfremdung zwischen der EU und<br />

den USA, aber auch Chancen einer Partnerschaft identifiziert.<br />

Das Vorhaben soll in Zusammenarbeit mit einem transatlantischen<br />

Forschungsteam umgesetzt werden, dem Wissenschaftler aus den<br />

USA, Frankreich, Großbritannien und Schweden angehören sollen.<br />

Neben der Erstellung von Länderstudien sollen die Partner den Forschungsprozess<br />

durch Anregungen und Diskussionen mitgestalten<br />

und begleiten.<br />

Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Analyse der Entstehung<br />

und Ausgestaltung der rechtlichen und politischen Grundlagen der<br />

ESVP, insbesondere seit den Gipfeln von Köln und Helsinki 1999.<br />

Daran anknüpfend, soll in einem nächsten Schritt die Umsetzung<br />

dieser Grundlagen herausgearbeitet und in einer transatlantischen<br />

Perspektive verortet werden. Die institutionelle Entwicklung der

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