JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Verona Sammlung Maffei KUNSTWISSENSCHAFTEN 114 degli Studi di Firenze, und Corpus of Florentine Painting) Fördermittel der Fritz Thyssen Stiftung. Als der ehem. sächsische Staatsminister Bernhard August von Lindenau (1779–1854) am 1. April 1848 sein Museum in Altenburg eröffnete, nannte er im begleitenden Katalog als Movens für sein Handeln: „ ... einmal die eigene Vorliebe für altgriechisch-mediceischitalienische Kunst und dann die Thatsache, dass meine Vaterstadt aller plastischen Hülfsmittel entbehrt, um eine Kenntnis schöner Vorbilder der Malerei, Bau- und Bildhauerkunst und damit eine höhere, geläuterte Bildung des Geschmacks zu erhalten“. Seit ca. 1828 sammelte Lindenau italienische Bildwerke mit großen Sachverstand, und heute sind viele der bedeutendsten Namen italienischer Maler des 13.–16. Jahrhunderts im Lindenau-Museum vertreten: neben Giottos Zeitgenossen Pietro Lorenzetti, Bernardo Daddi, Pacino da Buonaguida u. a. finden sich zentrale Werke der italienischen Früh- und Hochrenaissance von Masaccio, Fra Angelico, Sandro Botticelli, bis hin zu Perugino und Luca Signorelli. Da in den letzten Jahren die wissenschaftliche Bearbeitung der Bestände italienischer Malerei der Gotik und Renaissance national wie international intensiv vorangetrieben wird, bot es sich an, durch eine Neubearbeitung der Altenburger Bestände ein weiteres Glied in diese Kette einzuführen. Der bis heute verbindliche Katalog ist jener 1961 durch Robert Oertel publizierte, der seinerzeit mustergültig erstellt wurde. In den seither vergangenen 40 Jahren wurden aber auf nationaler wie internationaler Ebene wichtige Entdeckungen gemacht, die viele der Altenburger Gemälde in neuem Lichte erscheinen lassen. Hinzu kommt der naturwissenschaftlich-technische Fortschritt bei der Untersuchung und Restaurierung von Gemälden, der Aufschlüsse liefert und Erkenntnisse ermöglicht, von denen zu Oertels Zeiten auch nicht die geringste Vorstellung existierte. Mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung wird im Archäologischen Institut, Forschungsarchiv für Antike Plastik, Universität zu Köln (R. Förtsch) ein Wissenschaftlicher Katalog der Skulpturensammlung des Scipione Maffei in Verona erstellt. Bearbeiterin ist Dr. A. M. Pastorino. Das Museo Maffeiano wurde von Scipione Maffei 1744 in Verona gegründet. Seine nach didaktischen Gesichtspunkten, öffentlich zugängliche und damit nach völlig neuen Kriterien konzipierte Sammlung wurde für die Museen des 19. Jahrhunderts vorbildlich. Ein 1749 erstellter Stichwerkkatalog bildete sowohl die vorhandenen als interessanterweise auch die noch zu erwerbenden Stücke ab und erläuterte sie. Obwohl das Museum seit langem Gegenstand intensiver Forschungen ist, fehlt bislang ein systematischer Katalog, der alle noch heute vorhandenen Skulpturen sowie die bisher erschienene Literatur erfasst. Anliegen dieses Projektes ist es daher, die ideelle Konzeption im Stichwerk und die tatsächliche Aufstellung der Objekte im 18.
115 KUNSTWISSENSCHAFTEN Abb. 11: Projekt „Kritisches Bestandsverzeichnis der spanischen Gemälde der Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlung Dresden“: Zurbaran „Der hl. Bonaventura im Gebet“
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