JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 190 Einrichtung und Strukturierung eines nicht-offiziellen Dialoges zwischen führenden Wissenschaftlern und Politikern aus China, Deutschland, Japan, Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Die Auswahl der Länder repräsentiert einige der wichtigsten Staaten auf der Weltbühne – einschließlich ständiger Mitglieder des Sicherheitsrates sowie Länder, die wichtige finanzielle oder andere Führungsbeiträge für die Organisation leisten und damit eine ständige Mitgliedschaft im Sicherheitsrat anstreben. Dabei gehen die Initiatoren dieses Dialoges davon aus, dass eine strukturierte Einschätzung der Themen: Selbstbestimmungsrecht der Völker, Sicherheit und UN mit Schwerpunkt auf Staatsgebiet und Grenzen zu konkreten Verbesserungen der Art und Weise führt, in der die einflussreichsten Staaten der Welt auf bereits bestehende oder drohende bewaffnete Konflikte reagieren. Dringend notwendig ist ein klares Verständnis der Bedeutung und der Grenzen der Souveränität angesichts der Häufigkeit, mit der die Sicherheit von Menschen international bedroht ist. Das Projekt schließt Teilnehmer anderer global und regional agierender Staaten ein wie Frankreich, Russland, Indien und Südafrika, die alle in den letzten Jahren in Militäraktionen verwickelt waren, die das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die internationale Sicherheit tangierten. Für die wissenschaftliche Öffentlichkeit werden die Diskussionsergebnisse in folgender Publikation vorgestellt: Competition claims. Self-determination at the United Nations. Tom Farer; Timothy D. Sisk., eds. The Graduate School of International Studies; University of Denver. (In Vorbereitung) Das Projekt, das gemeinsam mit der ,International Peace Academy‘, New York, durchgeführt wird, ist Teil einer größeren Forschungsinitiative an der ,Graduate School of International Studies‘ der Universität Denver unter dem Titel „Adressing Basic Human Security in the 21st Century: Cooperation and Conflict among Leading States“. Für das hier behandelte Vorhaben sind offizielle Arbeitspartnerschaften mit Forschungsinstituten im Bereich der internationalen Beziehungen aus China, Deutschland, Japan und Großbritannien gebildet worden. Auf der deutschen Seite arbeitet u. a. Prof. G. Nolte, Institut für Völkerrecht, Universität Göttingen, gleichzeitig Kodirektor des Projektes, mit. Das Projekt will diese führenden Wissenschaftler, Analysten und Politiker an einer sorgfältigen und strukturierten Einschätzung des Selbstbestimmungsrechts der Völker beteiligen. Zu den zu behandelnden Themen gehören: Spannungen zwischen territorialer Integrität und dem Selbstbestimmungsrecht; Formen des Teilens von Macht und der Kriterien, unter denen eine Abspaltung in Erwägung gezogen werden sollte; Aktionen des Weltsicherheitsrates und friedenschaffende und -erhaltende Aktionen der UN bei diesen Konfliktarten.
191 QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ Abb. 14: Projekt „Gesprächskreis Transatlantische Beziehungen“. Prof. Joseph Nye, Harvard University, bei seinem Vortrag vor dem Gesprächskreis in Berlin am 28. Mai <strong>2001</strong>.
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