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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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109<br />

KUNSTWISSENSCHAFTEN<br />

der noch zünftig arbeitenden Kunsthandwerker auf diesen Gebieten<br />

gewidmet. Sie endete spätestens mit der Phase der Auflösung der<br />

Zünfte, d. h. um die Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, diese Standardwerke mit der<br />

inzwischen erfolgten Akzeptanz der kunst- und kulturgeschichtlichen<br />

„Epochen“ des Historismus, des Jugendstils und der Bauhausära<br />

fortzuschreiben und eine Forschungslücke für den Zeitraum<br />

1860–1945 zu schließen.<br />

In der Konzeption soll sich das Arbeitsvorhaben insofern von der<br />

früheren Forschung unterscheiden, als es den völlig geänderten wirtschafts-<br />

und kunsthistorischen Rahmenbedingungen Rechnung tragen<br />

muss. Denn neben den klassischen Gold- und Silberschmieden<br />

müssen nun auch die Manufakturen und Fabriken der Luxus- und<br />

Gebrauchsgüterindustrie berücksichtigt werden, da in bzw. für deren<br />

Firmenateliers namentlich bekannte Musterzeichner und Künstler<br />

als Entwerfer und „Designer“ arbeiteten, die, ihrem Individualstil<br />

folgend, moderne und zeittypische Modelle für die Fabrik lieferten.<br />

Somit soll gewährleistet sein, dass das gesamte Spektrum der am Zustandekommen<br />

eines Objektes Beteiligten erschlossen und dargestellt<br />

werden kann: der freie Künstler als Entwerfer, der ausführende<br />

bzw. individuell arbeitende Kunsthandwerker und der für die serielle<br />

Produktion notwendige Fabrikant.<br />

An der Hamburger Kunsthalle (Direktor Prof. U. M. Schneede) wird<br />

mit Förderung durch die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> ein „Bestandskatalog<br />

der flämischen und holländischen Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts<br />

im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle“ erarbeitet.<br />

Die Zeichnungen der holländischen und flämischen Schule bilden<br />

neben den Zeichnungen der italienischen Schule, der deutschen Romantik<br />

(Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge) und der klassischen<br />

Moderne einen Schwerpunkt des Hamburger Kupferstichkabinetts.<br />

Ein Katalog, der diesen Teilbestand der Sammlung erfasst<br />

und einer interessierten Öffentlichkeit sowie der kunsthistorischen<br />

Forschung zugänglich macht, existiert nicht. Der Bestandskatalog<br />

der flämischen und holländischen Zeichnungen soll den Auftakt<br />

einer Reihe weiterer Kataloge zum Bestand des Kupferstichkabinetts<br />

bilden.<br />

Die annähernd 1200 Zeichnungen der flämischen und holländischen<br />

Schule vom 16. bis 18. Jahrhundert bilden eine der bedeutendsten<br />

Zeichnungssammlungen im In- und Ausland. Den Schwerpunkt bilden<br />

die Zeichnungen der holländischen Schule des 17. Jahrhunderts,<br />

sowohl die Qualität der Blätter als auch deren Anzahl betreffend.<br />

Der größte Teil der holländischen Zeichnungen geht auf die Sammlung<br />

des Ernst G. Harzen (1790–1863) zurück, der diese 1863 zusammen<br />

mit einem großen Graphik-Konvolut der Hamburger Kunsthalle<br />

vermachte. Harzen war einer der wichtigsten Kunstsammler und -<br />

Hamburg<br />

Flämische und<br />

holländische<br />

Zeichnungen

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