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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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SOZIOLOGIE<br />

Quittkat, Christine, und Beate Kohler-Koch: Wege der Einflussnahme<br />

in Europa. – In: EU Magazin. 1/2. <strong>2000</strong>. S. 44–45.<br />

Prof. K. J. Bade und Dr. J. Oltmer, Institut für Migrationsforschung<br />

und Interkulturelle Studien (IMIS), Universität Osnabrück, Prof. P. C.<br />

Emmer, Institute for the History of European Expansion, University of<br />

Leiden, wurden <strong>2001</strong> Fördermittel bewilligt für das Projekt „Migration<br />

– Integration – Minderheiten seit dem 17. Jahrhundert: eine europäische<br />

Enzyklopädie“.<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Geschichte der Integration von<br />

Zuwanderergruppen in europäischen Staaten vom 17. bis zum Ende<br />

des 20. Jahrhunderts. Die historische und aktuelle Bedeutung dieses<br />

Zusammenhangs für alle europäischen Länder, mit jeweils unterschiedlichen<br />

Gewichtungen, wird hervorgehoben. Es sollen Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede bei der Generationen übergreifenden<br />

Eingliederung zugewanderter Gruppen in Mittel- und Westeuropa<br />

herausgearbeitet werden. Integration und vor allem Assimilation werden<br />

dabei als lange, mitunter Generationen übergreifende Kulturund<br />

Sozialprozesse verstanden, bei denen nur aus dem aktuellen Erleben<br />

schöpfende Urteile (z. B. wirklichkeitsfremde Ängste oder sozial-romantische<br />

Träume) historisch „kurzsichtig“ sind. Weiter soll<br />

nach den Determinanten dieses jeweils zweiseitigen Prozesses gefragt<br />

werden, der sich in überschaubaren sozialen Einheiten abspielt.<br />

In Umkehrung gängiger Forschungsfragen soll damit geklärt werden,<br />

warum einzelne Zuwanderergruppen in bestimmten Aufnahmekontexten<br />

im Zeiterlebnis und im kollektiven Gedächtnis auf beiden<br />

Seiten vergleichsweise lange als zugewanderte Minderheiten<br />

bzw. als Diaspora erkennbar blieben, während andere Zuwanderungen<br />

unter ähnlichen oder anderen Bedingungen nur wenige bzw. historisch<br />

„kurze“ oder gar keine Spuren hinterließen.<br />

Im Zuge der Operationalisierung wird dabei zunächst von einer<br />

Reihe von allgemeinen, im Eingliederungsprozess wirksamen bzw.<br />

diesen Prozess beschreibbar machenden Grundkriterien ausgegangen,<br />

in Anlehnung u. a. an den Fragenkatalog der „Harvard Encyclopedia<br />

of American Ethnic Groups“. Auf der historischen Zeitachse<br />

soll dann in einem zweiten Schritt gefragt werden nach Veränderungen<br />

in der Gewichtsverteilung bzw. nach sich wandelnden Prioritäten<br />

in der internen Hierarchie dieser Kriterien. Diese Veränderungen<br />

können Auskunft geben über Wirkungen und Veränderungen der<br />

Konstellation von Bindung/Lösung (bzw. Kohäsion/Diffusion) und<br />

damit über Anfangsintensität, Wandel und Nachlassen gruppeninterner<br />

Bindungskräfte im Eingliederungsprozess.<br />

Die geplante Enzyklopädie soll gegliedert werden in:<br />

– Teil I: Einleitende Überblicke und Hintergrundinformationen<br />

Neben einem allgemeinen Überblick über die Geschichte der Migration<br />

in, aus und nach Europa sind Artikel vorgesehen zu Leitaspekten<br />

und Schlüsselfragen; Erscheinungsformen des Wande-<br />

Migration<br />

Integration

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