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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Lysosomen<br />

erkannt werden, wenn es nicht weiter als 200 Basenpaare 5’ von einem<br />

exonischen Sequenzelement liegt, das in Hefen für den NMD<br />

notwendig ist und analog zur humanen Exon-Exon-Verbindung<br />

funktioniert. Es konnte nachgewiesen werden, dass die humane<br />

NMD-Maschinerie auch noch über eine Distanz von mindestens 695<br />

Basenpaaren zwischen dem Nonsense-Codon und der nächsten<br />

Exon-Exon-Verbindung funktioniert. Der Poly(A)-Schwanz reifer<br />

mRNAs unterstützt die Effizienz sowohl des Spleissprozesses als<br />

auch der Translation, beides Prozesse, die für den NMD notwendig<br />

sind. Daher war es möglich, dass er auch eine wichtige Rolle im NMD<br />

spielt. Histon-mRNAs haben anstelle eines Poly(A)-Schwanzes eine<br />

sogenannte „Stem-loop“-Struktur. Schliesslich konnte gezeigt werden,<br />

das nonsense-mutierte humane beta-Globin mRNA, die statt eines<br />

Poly(A)-Schwanzes ein Histon-mRNA 3’ Ende hatte, ebenso vom<br />

NMD erkannt und degradiert wurde wie beta-Globin mRNAs mit einem<br />

Poly(A)-Ende. Die Degradation nonsense-mutierter beta-Globin<br />

mRNAs ist somit abhängig von Spleissen und Translation, nicht jedoch<br />

von der Anwesenheit eines Poly(A)-Schwanzes.<br />

Im Berichtszeitraum wurde veröffentlicht:<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 236<br />

Neu-Yilik, Gabriele, et al.: Splicing and 3’ end formation in the definition<br />

of nonsense-mediated decay-competent human �-globin<br />

mRNPs. – In: The EMBO Journal. 20. <strong>2001</strong>. S. 532–540.<br />

Für die „Analyse des pathogenetischen Potentials des ,lysosomal<br />

apyrase like Protein of 70 kDA‘ (LALP70) am LALP70-knock-out-<br />

Mausmodell“ werden PD Dr. H.-P. Elsässer, Institut für klinische Zytobiologie<br />

und Zytopathologie, Universität Marburg, Fördermittel<br />

bewilligt.<br />

Lysosomen sind Zellorganellen, die dazu dienen, bestimmte Stoffe<br />

innerhalb der Zelle abzubauen. Um diesen Zweck erfüllen zu können,<br />

enthalten sie zahlreiche hydrolytische Enzyme. Einige dieser<br />

Hydrolasen kennt man bereits; sie befinden sich im aktiven Zustand<br />

im Lumen der Lysosomen; fallen sie aufgrund genetischer Defekte<br />

aus oder ist ihre Aktivität vermindert, kommt es zu sog. Speicherkrankheiten,<br />

die bereits untersucht und bekannt sind. Je nachdem,<br />

welche Hydrolase mutiert ist, unterscheidet man Mukopolysaccharidosen<br />

wie etwa das Hurler-Syndrom oder verschiedene Fettspeicherkrankheiten<br />

wie beispielsweise die Tay-Sachs-Erkrankung, die<br />

im Allgemeinen eine sehr schlechte Prognose haben und bisher lediglich<br />

palliativ behandelt werden können.<br />

Neben diesen luminalen Hydrolasen befinden sich auch in der Lysosomenmembran<br />

Proteine, die als Enzyme aktiv sind. Von ihnen und<br />

ihrer Funktion weiss man bisher nur wenig. Eines von ihnen konnte<br />

jedoch bereits mit einer Krankheit in Verbindung gebracht werden,<br />

dem sogenannten Danon-Syndrom, das mit Herzmuskel- und Muskelerkrankungen<br />

sowie geistiger Retardierung assoziiert ist.

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