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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“<br />

kapital, Wissen und Technologie eine zentrale Position. Das Projekt<br />

soll neue Einsichten in den Globalisierungsprozess der Weltwirtschaft<br />

ermöglichen.<br />

Drei Richtungen ökonomischer Forschungen sollen zusammengeführt<br />

werden:<br />

– Die empirische Forschung zur Globalisierung beschreibt die stilisierten<br />

Fakten, die als Ausgangspunkt der weiteren Untersuchungen<br />

dienen.<br />

– Die Theorie der multinationalen Unternehmen erklärt deren Entstehung<br />

in allgemeinen Gleichgewichtsmodellen mit vollkommenem<br />

und unvollkommenem Wettbewerb. Aufgrund ihres statischen<br />

Charakters ist sie aber wenig geeignet, dem Prozess der<br />

Globalisierung eine theoretische Fundierung zu geben.<br />

– Deshalb muss die Theorie der multinationalen Unternehmen mit<br />

dem evolutionären Ansatz der Neuen Wirtschaftsgeographie verbunden<br />

werden. Danach sind sinkende Distanzkosten verantwortlich<br />

für die Globalisierung, wobei die Entwicklung in Schüben<br />

verläuft.<br />

In dem Projekt soll zunächst ein theoretisches Modell entwickelt und<br />

in einem zweiten Schritt empirisch überprüft werden. Dabei sollen<br />

die folgenden Thesen getestet werden:<br />

– Ausländische Direktinvestitionen bewirken ein hohes Niveau an<br />

importierten Zwischenprodukten.<br />

– Unternehmensgröße, Grad der Differenziertheit der Produkte und<br />

die Bedeutung von „Headquarter Services“ sind wichtige Determinanten<br />

ausländischer Direktinvestitionen.<br />

– Marktgröße, Pro-Kopf-Einkommen und Offenheit der Volkswirtschaft<br />

beeinflussen das Ausmaß von ausländischen Direktinvestitionen.<br />

Die empirische Untersuchung stützt sich sowohl auf aggregierte als<br />

auch auf Unternehmensdaten.<br />

Die ersten empirischen Untersuchungen galten der Überprüfung der<br />

Annahme des theoretischen Modells, dass ausländische Töchter multinationaler<br />

Unternehmen stark auf spezifische Zwischenprodukte<br />

aus dem Netzwerk des multinationalen Unternehmens zurückgreifen.<br />

In Querschnittsanalysen von Zwischenproduktimporten von<br />

sechs OECD-Staaten für 1980, 1985 und 1990 konnte diese Annahme<br />

bestätigt werden. Netzwerke multinationaler Unternehmen mit ihren<br />

intensiven Handelsbeziehungen innerhalb des Netzwerkes liefern<br />

eine bessere Erklärung für den Anstieg der Importe von Zwischenprodukten<br />

als die Hypothesen des Outsourcing und des Global<br />

Sourcing. Die Zeitreihenanalyse, die mit deutschen Jahresdaten von<br />

1976 bis 1998 ausgeführt wurde, bestätigt dieses Ergebnis.

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