JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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SOZIOLOGIE
den Themen „Frauen in Deutschland“ und „Ethnische Minoritäten“
ein besonderes Gewicht zukommt. Der Komplex „Sozioökonomische
Strukturen“ behandelt die Themen, die im Überschneidungsbereich
der gesellschaftlichen Prozesse und der Bevölkerungswissenschaften
liegen, wie z. B. die Problematik der Jugendarbeitslosigkeit oder der
Armut. Weitere Kapitel befassen sich ausführlich mit den einzelnen
Komponenten der Bevölkerungsentwicklung und ihren jeweiligen regionalen
Differenzierungen, d. h. mit der Geburtenhäufigkeit, der
Sterblichkeit, der Binnen- und der Außenwanderung. Schließlich
werden einige vorsichtige Synthesen gezogen und Prognosen gewagt,
die fundierte Materialien zur aktuellen Diskussion über Bevölkerungsrückgang
und -alterung in Deutschland liefern können.
Der Atlasband bietet in seiner komplexen Gesamtsicht und dem
durch anschauliche Karten präsentierten Blick auf den nationalen
Maßstab eine Fülle von Informationen, die in dieser Form bislang
noch nicht zusammengetragen wurden. Für die wissenschaftliche
Diskussion bietet er eine Menge von Anknüpfungspunkten für weiterführende
Forschungsvorhaben.
Gleichzeitig mit der Print-Ausgabe soll der Atlas auch in elektronischer
Form erscheinen, so dass die Atlasthemen mit einem breiten
Spektrum von multimedialen Illustrationen und über interaktiv veränderbare
Karten dem Nutzer dargeboten werden können. Bisher
sind folgende Bände erschienen:
Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland. Projektleiter: A. Mayr,
Institut für Länderkunde, Leipzig. – Heidelberg; Berlin: Spektrum
Akademischer Verl.
Bd. 1: Gesellschaft und Staat. 1999. 164 S. [Buch und CD-ROM]
Bd. 4: Bevölkerung. 2001. 164 S. [Buch und CD-ROM]
Bd. 9: Verkehr und Kommunikation. 2000. 172 S. [Buch und CD-
ROM]
Bd. 10: Freizeit und Tourismus. 2000. 166 S. [Buch und CD-ROM].
Prof. D. Oberndörfer, Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche
Forschung, Freiburg erhält seit 1998 Fördermittel für das
Projekt „Zuwanderungsorientierte Stadtpolitik in Deutschland und
den Niederlanden: Vergleich und politisch-praktische Schlussfolgerungen“.
In dem Forschungsprojekt wird untersucht, wie Aufgaben kommunaler
staatlicher Integrationspolitik in ausgewählten großstädtischen
Ballungsräumen Deutschlands und der Niederlande teils anders,
teils ähnlich identifiziert, definiert und gelöst werden. Die Schnittmenge
gemeinsamer Probleme in beiden Ländern ist groß: So ist
etwa trotz immer neuer Modellprojekte der Integration die Arbeitsmarktposition
von Immigranten in dem von Deindustrialisierung hart
getroffenen Berlin ähnlich schwierig wie in den Niederlanden. Das
Projekt will zu politisch-praktischen Schlussfolgerungen gelangen,
Zuwanderungspolitik