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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Degenerative<br />

Nierenerkrankungen<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 238<br />

– Wie werden die Gene, die das WT1-Protein reguliert, bei Patienten<br />

mit nephrotischem Syndrom exprimiert? Welche Unterschiede<br />

bestehen zu gesunden Personen?<br />

– Werden ausser den bereits bekannten Genen noch weitere durch<br />

das WT1-Protein auf der Ebene der Transkription reguliert, und<br />

um welche Gene handelt es sich? Welche Unterschiede bestehen<br />

zwischen gesunden und erkrankten Personen?<br />

– Sind strukturelle Veränderungen im Nierengewebe beim nephrotischen<br />

Syndrom auf die Veränderungen des WT1-Gens zurückzuführen?<br />

Eine Überexpression bestimmter Gene, die von dem WT1-Protein reguliert<br />

werden, könnte als Ursache für das nephrotische Syndrom in<br />

Frage kommen. Aus diesem Grund wurde die Expression von Pax-2,<br />

Bcl2 und IGF2 in normalem Nierengewebe und Gewebe von fünf erkrankten<br />

Patienten untersucht. Es zeigte sich kein Unterschied zwischen<br />

normalem und erkranktem Gewebe. Somit ist vermutlich eine<br />

Fehlregulation dieser Gene nicht die Ursache des nephrotischen<br />

Syndroms. Weiterhin wurden mit immunhistochemischen Methoden<br />

typische Bestandteile der glomerulären Basalmembran und des Podozytenzytoskeletts<br />

bei gesunden und erkrankten Personen untersucht.<br />

Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Proteine<br />

fehlreguliert sind und somit bei erkrankten Personen zu einer Proteinurie<br />

führen können. Die Analyse weiterer WT1-regulierter Gene<br />

und weiterer Bestandteile der glomerulären Filtrationsbarriere sind<br />

geplant.<br />

In einem weiteren Ansatz wird das Expressionsprofil von gesunden<br />

und erkrankten Glomeruli erstellt und verglichen, um möglichst ein<br />

Gesamtbild über alle Unterschiede zu erhalten. Damit sollen alle<br />

Gene identifiziert werden, deren Fehlregulation das nephrotische<br />

Syndrom verursachen könnte. Hierfür wurden Glomeruli mittels Laser<br />

aus gefrorenem Gewebe mikrodissektiert, die RNA isoliert und<br />

amplifiziert und nach der radioaktiven Markierung auf Arrays hybridisiert.<br />

Bis jetzt ist das Expressionsprofil von einem gesunden und einem<br />

erkrankten Gewebe erstellt worden. Um signifikante Aussagen<br />

machen zu können, werden noch drei normale und drei erkrankte<br />

Nieren untersucht. Zusätzlich werden mit demselben Ansatz normale<br />

und erkrankte Podozyten aus Zellkulturen untersucht. Alle Array-Ergebnisse<br />

müssen anschliessend mit immunhistochemischen<br />

Methoden oder mittels Real-time PCR verifiziert werden.<br />

Dr. A. Fuchshuber und PD Dr. F. Hildebrandt, Universitäts-Kinderklinik,<br />

Freiburg, wurde eine Sachbeihilfe für die Identifizierung des<br />

Gens für die autosomal dominante „medullary cystic kidney disease“<br />

Typ 1 (MCKD1) bewilligt.<br />

Bei der autosomal-dominanten Nierenerkrankung „medullary cystic<br />

kidney disease“ Typ 1 (MCKD1) bilden sich im Nierenmark Zysten,<br />

die zu einem rasch fortschreitenden Funktionsverlust der Nieren

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