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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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231<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />

Genkonstrukt in die Eizellen von Mäusen zu überführen und ein<br />

transgenes Männchen zu erhalten. Dieses Tier wurde mit mehreren<br />

Weibchen verpaart und die Nachkommen auf die Präsenz des Genkonstruktes<br />

überprüft. Aus diesen Nachkommen werden z. Zt. mehrere<br />

Mauslinien gezüchtet, die unterschiedliche Kopienzahlen des<br />

Genkonstruktes in ihrer Keimbahn haben und sich bezüglich der<br />

Expressionsstärke und Regulierbarkeit der Virusproteine unterscheiden.<br />

Diese Mäuse werden mit Mäusen gekreuzt, die das regulatorische<br />

Protein in den T-Zellen exprimieren. Mit Hilfe dieses Mausmodells<br />

soll mit zellbiologischen und immunologischen Methoden untersucht<br />

werden, welche Wirkung die Proteine H und F auf das Immunsystem<br />

der transgenen Tiere haben.<br />

Die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> bewilligte Dr. M. Ristow, Deutsches Institut<br />

für Ernährungsforschung, Freie Universität Berlin, Fördermittel<br />

für das Projekt „Dominant-negative Inaktivierung eines Regulators<br />

des nicht-oxidativen Glukosestoffwechsels im transgenen Tiermodell“.<br />

Der Diabetes mellitus Typ II gehört zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten,<br />

seine Symptomatik beruht nicht wie beim Diabetes<br />

mellitus Typ I auf einem Mangel an Insulin, sondern die Erhöhung<br />

des Blutzuckers ist in diesem Falle auf eine mangelnde Verwertung<br />

der anfallenden Glucose und eine bislang nicht hinreichend geklärte<br />

verminderte Wirksamkeit des Insulins zurückzuführen, die genetische<br />

Basis dieser Störung ist bislang ungeklärt.<br />

Die Verwertung aufgenommener Glukose im Organismus erfolgt<br />

über eine Reihe von enzymatischen Abbaureaktionen, der geschwindigkeitsbestimmende<br />

Schritt ist in nahezu allen Geweben des Menschen<br />

das Enzym Phosphofructo-1-kinase (PFK1). Eine Ausnahme<br />

machen die �-Zellen der Bauchspeicheldrüse, hier wirkt ein weiteres<br />

Enzym, die Glukokinase, ebenfalls geschwindigkeitsbestimmend.<br />

Mutationen, die zu einem Funktionsverlust der Glukokinase führen,<br />

sind mit einer autosomal-dominanten Form von Jugenddiabetes assoziiert.<br />

Man hat daher angenommen, dass auch Mutationen im<br />

PFK1-Gen, die zu einem Funktionsverlust des Enzyms führen, mit einer<br />

Form von Diabetes in Zusammenhang stehen könnten.<br />

PFK1 katalysiert in der Glykolyse die Umwandlung von Fruktose-6-<br />

Phosphat zu Fruktose-1,6-diphosphat. Ist der Energieverbrauch der<br />

Zelle gering, das heißt, sind die ATP-Reserven in der Zelle hoch, so<br />

hemmt dies die Aktivität der PFK1 und damit den weiteren Glukoseabbau.<br />

Mit sinkender ATP-Konzentration wird die PFK1 erneut aktiviert.<br />

Dieser Mechanismus führt zu einer regelmäßigen Oszillation<br />

der ATP-Synthese. In den �-Zellen der Bauchspeicheldrüse ist die<br />

Synthese von ATP direkt an die Synthese des blutzuckersenkenden<br />

Insulins gekoppelt. Bei gesunden Personen wird Insulin etwa alle 12<br />

Minuten in synchronisierten Pulsen ausgeschüttet.<br />

Die PFK1 liegt beim Menschen in drei Isoformen vor, die auf verschiedenen<br />

Chromosomen kodiert sind (als Muskel-[M-], Leber-[L-]<br />

Diabetes

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