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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Kunst aus<br />

Metall<br />

KUNSTWISSENSCHAFTEN 108<br />

Die Identifikation der von Burckhardt in seinem Vorlesungsmanuskript<br />

genutzten Literatur ist Teil des nahezu abgeschlossenen, auf<br />

Vorlesungsinhalte bezogenen Sachkommentares. Der nunmehr in<br />

Arbeit befindliche Textkommentar schildert dagegen den Zustand<br />

des Manuskriptes selbst und merkt spätere Zusätze oder Streichungen<br />

bzw. Verschiebungen von Textblöcken an. Auf diese Weise wird<br />

das Sukzessive der Entstehung sichtbar und einzelne Zusätze können<br />

zeitlich fixiert werden, wenn sie z. B. Zitate aus gerade erschienenen<br />

Publikationen, die durch den Sachkommentar ermittelt wurden,<br />

beinhalten.<br />

Die Edition ermöglicht auf diese Weise unterschiedliche Lektüreformen:<br />

auf der einen Seite stehen die vermittelten Inhalte, die aufgrund<br />

ihres Ansatzes – nämlich die Kunstproduktion mit der allgemeingeschichtlichen<br />

Situation bzw. Mentalität eines Volkes in Verbindung<br />

zu setzen – neben Kunsthistorikern auch für Historiker und<br />

Kulturhistoriker von Interesse sein werden. In Kombination mit der<br />

Darstellung der Textgestalt wird auf der anderen Seite ein Beitrag<br />

zur Fachgeschichte entstehen, da hier der Entwicklungsprozess<br />

Burckhardts über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren nachzuspüren<br />

sein wird.<br />

Neben der laufenden Editionsarbeit (Transkription und Kommentierung<br />

der Vorlesungen) ist abschließend die Einordnung der Vorlesungen<br />

,Neuere Kunst seit 1550‘ in das Gesamtwerk Burckhardts<br />

und in die Kunsthistoriographie seiner Zeit geplant.<br />

„Kunst aus Metall. Designer und Hersteller von Luxus- und Gebrauchsgütern<br />

aus edlen und unedlen Metallen in Deutschland<br />

1871–1945. Ein Referenzhandbuch“ ist Thema eines von der <strong>Fritz</strong><br />

<strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> geförderten Projektes des Badischen Landesmuseums,<br />

Karlsruhe (Dr. R. Sänger).<br />

Parallel zum ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmenden Bevölkerungswachstum<br />

und der Verstädterung verlief ein allgemeiner Industrialisierungsprozess,<br />

der die zünftig organisierten Handwerke<br />

durch neue und arbeitsteilige Herstellungsmethoden zum großen<br />

Teil ersetzte. Dieses Phänomen betraf in besonderer Weise jene Berufszweige,<br />

die sich seit alters her der Herstellung von Gold- und Silberschmiedewaren<br />

(Prunk- und Tafelgeräte, Bestecke und Schmuck)<br />

sowie von Zinn- und Messingwaren für den Luxus- und Alltagsgebrauch<br />

widmeten. Vor allem mit dem Wegfall der Zoll- und Handelsschranken<br />

(bis 1868), der Reichsgründung von 1871 sowie mit dem<br />

Sinken der Silberpreise expandierte diese Branche, so dass sich in jeder<br />

größeren Stadt des Deutschen Reiches Gold- und Silberschmiede<br />

und Juweliere etablierten; in bestimmten Zentren (Berlin, Bremen,<br />

Düsseldorf, Hanau, Heilbronn, Schwäbisch Gmünd, Pforzheim) entstanden<br />

darüber hinaus Silberwaren- und Metallwarenfabriken von<br />

zum Teil internationaler Bedeutung.<br />

In den zwanziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich<br />

die wissenschaftliche Forschung fast ausschließlich der Erfassung

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