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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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215<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />

haften Proteine exprimiert werden, um an ihnen der Frage nachzugehen,<br />

auf welche Weise die erwähnten Punktmutationen zur Entstehung<br />

von CAA, Hämorrhagien, zur Degeneration von Nervenzellen<br />

und schließlich zur Entwicklung einer Demenz führen.<br />

Im Berichtszeitraum wurden publiziert:<br />

Burgermeister, Patrick, et al.: Mechanisms of cerebrovascular<br />

amyloid deposition. Lessons from mouse models. – In: Vascular<br />

Factors in Alzheimer’s Disease (Annals of the New York Academy<br />

of Sciences; Vol. 903). <strong>2000</strong>. S. 307–316.<br />

Jucker, Mathias, et al.: Pathogenesis and mechanism of cerebral<br />

amyloidosis in APP transgenic mice. – In: Research and perspectives<br />

in Alzheimer’s diseases. Eds: Konrad Beyreuther et al. Heidelberg<br />

<strong>2001</strong>. S.87–95.<br />

Winkler, David T.: Spontaneous hemorrhagic stroke in a mouse<br />

model of cerebral amyloid angiopathy. – In: The Journal of Neuroscience.<br />

21(5). <strong>2001</strong>. S. 1619–1627.<br />

Prof. G. Rappold, Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum<br />

Heidelberg, erhielt Fördermittel für die Positionsklonierung von Genen<br />

bei Patienten mit X-chromosomalen Rearrangements und geistiger<br />

Retardierung sowie cerebellarer Ataxie.<br />

Unter chromosomal bedingter mentaler Retardierung (MRX) versteht<br />

man einen generellen Entwicklungsrückstand, der sich in unzulänglichem<br />

adaptivem Sozialverhalten, verminderter Sprachleistung und<br />

in einer allgemeinen Intelligenzminderung äußert. Mutationen von<br />

Genen des X-Chromosoms scheinen überproportional zur Gesamtzahl<br />

der mit MRX in Korrelation stehenden Gene zu diesem Erscheinungsbild<br />

beizutragen. Bislang wurden über 100 X-gekoppelte Syndrome<br />

mit mentaler Retardierung beschrieben.<br />

Chromosomale Rearrangements (während der Zellteilung eintretende<br />

Umlagerungen von Teilstücken der Chromosomen) bieten<br />

gute Angriffspunkte für die positionelle Klonierung krankheitsauslösender<br />

Gendefekte. Die exakte Charakterisierung der relevanten<br />

Chromosomenbruchstellen lässt sich zur Isolierung exprimierter Sequenzen<br />

im Bruchpunktbereich ausnutzen.<br />

Prof. Rappold geht davon aus, dass durch Rearrangements unterbrochene<br />

Gene für die Entstehung der mentalen Retardierung verantwortlich<br />

sind. Projektziel ist deshalb die Isolierung und Sequenzierung<br />

bestimmter, durch chromosomale Rearrangements veränderter<br />

Gene bei zwei Patienten mit mentaler Retardierung und Ataxie bzw.<br />

zerebraler Bewegungsstörung und fehlender Sprachentwicklung.<br />

Bei beiden Patienten – einem Mädchen und einem Jungen – konnten<br />

chromosomale Rearrangements auf dem X-Chromosom sowie auf<br />

Chromosom 3 cytogenetisch nachgewiesen werden.<br />

Für beide Patienten konnten mittlerweile bruchpunktüberspannende<br />

Cosmidklone identifiziert werden. Durch Exon-Trapping und<br />

MRX

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