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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Arbeitsmarktqualifikation<br />

Deutschland/<br />

Frankreich<br />

WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 152<br />

internationalen Standortwettbewerbs sowie globale Verteilungsfragen<br />

fordern insbesondere die Wirtschaftswissenschaften heraus.<br />

Viele dieser Erscheinungen sind im Rahmen zuvor herrschender<br />

Erklärungssysteme nicht zutreffend analysiert worden. Der Bedarf<br />

an theoretisch abgestützten und empirisch sorgfältig überprüften<br />

Diagnosen und Erklärungen ist deshalb groß. Beiträge zur Erforschung<br />

noch nicht ausreichend verstandener wirtschaftlicher<br />

Erscheinungen und ihrer Konsequenzen für Wirtschaft, Gesellschaft<br />

und das politische System zu fördern, ist ein Ziel der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong><br />

<strong>Stiftung</strong>. Die folgenden Stichworte mögen Hinweise auf Prioritäten<br />

geben. Doch sollen sie nicht davon abhalten, auch andere innovative<br />

Projekte zu unterbreiten.<br />

Nicht zufällig entspricht dem Einbruch des Neuen in der realen Wirtschaftswelt<br />

zur Zeit eine größere Unsicherheit hinsichtlich der Erklärungskraft<br />

bestimmter Theoriensysteme und Methoden in den<br />

Wirtschaftswissenschaften. Die Prozesse der Transformation von<br />

Wirtschaftsordnungen, die Entwicklung ganz neuartiger Risiken und<br />

der Aufbau entsprechender Risikosicherungssysteme, die dramatischen<br />

Veränderungen der Machtverteilungen innerhalb nationaler<br />

Wirtschaften und zwischen den Volkswirtschaften, die veränderte<br />

Ausgestaltung von Arbeits- und Finanzmärkten, die Verlagerungen<br />

von Wirtschaftspolitik auf übernationale Institutionen – um nur einige<br />

Problemfelder zu nennen – verlangen offensichtlich Methodenvielfalt.<br />

Dem will die <strong>Stiftung</strong> Rechnung tragen. Sie unterstützt insbesondere<br />

wirtschaftswissenschaftliche Forschung, die die Grenzen<br />

zu Nachbardisziplinen wie der Rechtswissenschaft, der Soziologie,<br />

der Politischen Wissenschaft und der Psychologie überschreitet –<br />

nicht zuletzt auch in der Hoffnung, die Integration der Wirtschaftswissenschaften<br />

in Lehre und Forschung an den meisten deutschen<br />

Universitäten voranzubringen.<br />

Gefördert werden sollen – aus grundsätzlichen wie pragmatischen<br />

Erwägungen – vornehmlich empirische wirtschaftswissenschaftliche,<br />

auch wirtschaftshistorische Forschungen, denen jeweils ein theoretisches<br />

Konzept zugrunde liegt. International vergleichende Studien<br />

sind besonders willkommen. Ein Desiderat der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Forschung ist in Deutschland auch die systematische<br />

Analyse von wirtschafts- und sozialpolitischen Maßnahmen nicht nur<br />

im Hinblick auf die Zielerreichung und die Kosten, sondern vor allem<br />

auch zur Kontrolle der unterstellten Wirkungszusammenhänge.<br />

Auch hier möchte die <strong>Stiftung</strong> hilfreich sein.<br />

Prof. W. Franz und Dr. V. Steiner, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW), Mannheim, wurden <strong>2001</strong> Mittel für das Projekt<br />

„Qualifikation und Arbeitsmarkterfolg in Deutschland und<br />

Frankreich – Der Einfluss von bildungs- und familienpolitischen Maßnahmen<br />

im Vergleich“ bewilligt.<br />

Der Zusammenhang zwischen individueller Qualifikation und dem<br />

daraus resultierenden Erfolg am Arbeitsmarkt soll im Rahmen einer

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