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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 188<br />

der „einzig verbleibenden Supermacht“ hat den vorherigen weitgehenden<br />

Konsens zur Außenpolitik abgelöst und lässt immer tiefer gehende<br />

grundsätzliche Unterschiede erkennen. Dabei überraschte<br />

insbesondere das Erstarken neo-isolationistischer (d. h. vor allem nationalistischer<br />

und anti-internationalistischer) Positionen im republikanisch<br />

dominierten Kongress.<br />

In den vergangen Jahrzehnten ist auch die Rolle der Medien, der öffentlichen<br />

Meinung und der Interessenverbände sowie der außenpolitischen<br />

Forschungsinstitute (think tanks) gestiegen, nicht zuletzt<br />

aufgrund ihrer personellen Verflechtungen mit Administration und<br />

Kongress. Dadurch sind auch neue Impulse der Außenpolitik entstanden<br />

(CNN-Effekt), die für die Frage der Führungsfähigkeit von<br />

Bedeutung sind.<br />

Vor diesem Hintergrund behandelt das Forschungsprojekt die folgenden<br />

Fragenkomplexe:<br />

– Wie haben sich die Veränderungen der Führungsfähigkeit der<br />

USA in zentralen Feldern der Außen-, Sicherheits- und Außenwirtschaftspolitik<br />

in den vergangenen Jahren ausgewirkt? Welche<br />

Trends zeichnen sich für die absehbare Zukunft (d. h. die kommenden<br />

fünf Jahre) ab? Gegenstand dieser Analyse ist die Politik<br />

der USA in den Vereinten Nationen, in der NATO, im Internationalen<br />

Währungsfonds, in der World Trade Organisation und der<br />

Krisenregion Balkan, überdies die amerikanische Nichtverbreitungspolitik<br />

und die Haltung Washingtons in der internationalen<br />

Umweltpolitik.<br />

– Wie sind die Auswirkungen des „Verlusts von Führung“ auf die<br />

internationale Ordnungsbildung zu beschreiben und zu bewerten?<br />

– Wie wird der „Verlust von Führung“ in den USA (Wissenschaft,<br />

Publizistik, Kongress) diskutiert? Welche Möglichkeiten einer gemeinsamen<br />

Außenpolitik von Präsident und Kongress oder der<br />

„Congressional Leadership“ sind erkennbar? Welche Rolle spielt<br />

die öffentliche Meinung? Gibt es außenpolitische Führungsfähigkeit<br />

jenseits der „Imperial Presidency“?<br />

– Welche Herausforderungen können sich für die Europäer ergeben<br />

– welche Rolle können die EU-Staaten als Partner der USA spielen,<br />

inwieweit können oder müssen sie mangelnde amerikanische<br />

internationale Führung ausgleichen oder ersetzen?<br />

Auf der Grundlage eines Forschungsaufenthaltes in Washington, DC<br />

im Sommer <strong>2000</strong> wurden erste Ergebnisse des Projekts im Winter<br />

und Frühjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong> auf internationalen Fachkonferenzen vorgetragen.<br />

Im Dezember <strong>2000</strong> fand ein Symposium zum Thema „Domestic<br />

Dimensions of U.S. International Leadership After the Cold War“<br />

mit namhaften deutschen und amerikanischen Experten am Forschungsinstitut<br />

der DGAP in Berlin statt. Eine Publikation der<br />

Beiträge ist in Vorbereitung. Erschienen bzw. im Druck sind:

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