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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Romanistische<br />

Sprachgeschichtsschreibung<br />

Trauma in literarischen Texten und ästhetischer Theorie seit dem<br />

Ende des 19. Jahrhunderts bestimmt werden. Daneben werden<br />

literarische Vermittlungen von Erfahrungen historischer Traumata<br />

in dem Verhältnis von Geschichte, Gewalt und Fiktion untersucht.<br />

Das Forschungsinteresse erstreckt sich auch auf Texte der<br />

frühen Neuzeit und richtet sich u. a. auf die Frage nach strukturellen<br />

Mustern von traumarepräsentierenden bzw. -modellierenden<br />

Verfahren der Vermittlung zwischen traumatischer historischer<br />

Erfahrung und Narration.<br />

Bisher wurden publiziert:<br />

SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFTEN 142<br />

Pfeiffer, Helmut: Der Garten der Kultur und die Gewalt der<br />

Geschichte. Claude Simons Jardin des Plantes. – In: Poetologische<br />

Umbrüche. Romanistische Studien zu Ehren von Ulrich<br />

Schulz-Buschhaus. Hrsg.: Werner Helmich ... . München <strong>2001</strong>.<br />

[Im Druck]<br />

Pfeiffer, Helmut: Traumatisches Gedächtnis. Claude Simons<br />

Straßen von Flandern. – In: Schnittpunkte. Greifswalder Studien<br />

zur Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte. Hrsg.: Gregor<br />

Vogt-Spira ... . Tübingen <strong>2001</strong>. [Im Druck]<br />

Prof. W. Oesterreicher (Institut für Romanische Philologie, Universität<br />

München) wurden für das Projekt Nationalphilologische Traditionen<br />

der romanistischen Sprachgeschichtsschreibung – Aspekte<br />

der diskursiven Konstruktion nationaler Identität Fördermittel der<br />

<strong>Stiftung</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

Nach der Konstituierung der Philologien als wissenschaftliche Disziplinen<br />

wurde im 19. Jahrhundert die Arbeit im sprachwissenschaftlichen<br />

Bereich zunächst in engem Kontakt mit textphilologischen<br />

und literaturwissenschaftlichen Fragestellungen vorangetrieben. Die<br />

paradigmatische Ausrichtung des Faches wurde dabei von der historisch-vergleichenden<br />

Sprachwissenschaft dominiert, welche die historische<br />

Grammatik (Lautlehre, Morphologie und Syntax) und Etymologie<br />

(historische Wortforschung) in den Vordergrund stellte. Die<br />

Sprachgeschichte für die romanischen Sprachen blieb zunächst ausgeblendet.<br />

Erst um die Jahrhundertwende erschienen in den romanischen<br />

Ländern Sprachgeschichten, die dann für einen mehr oder weniger<br />

langen Zeitraum kanonische Gültigkeit besaßen. Hier sind vor<br />

allem die Arbeiten von Ramón Menéndez Pidal oder von Ferdinand<br />

Eugène Brunot zu nennen, die in Spanien bzw. Frankreich den Wissenschaftsdiskurs<br />

bestimmen. Als Matrix für Folgediskurse waren<br />

diese Sprachgeschichten im wissenschaftlichen Kontext fundierend<br />

geworden und haben noch lange im letzten Jahrhundert Sprachbilder<br />

und Sprachbewertungen, den Sprachunterricht sowie das<br />

Sprachbewusstsein der jeweiligen Sprachgemeinschaft geprägt.<br />

Das Projekt setzt sich zum Ziel, die durch diese Sprachgeschichten<br />

hervorgerufene Veränderung von Disziplinstrukturen und Disziplingrenzen<br />

in den romanischen Philologien Spaniens und Frankreichs

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