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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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Inkunabeln<br />

Preußen<br />

Beamte und<br />

Kaufleute<br />

GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN 42<br />

maligen Fürstenschüler – die sogenannten „Ecces“ –, die seit der<br />

Gründung des „Vereins ehemaliger Fürstenschüler“ 1876 für alle<br />

vormaligen Schüler angefertigt wurden.<br />

Die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> stellte der Bodleian Library, University of<br />

Oxford (Direktor: Dr. R. P. Carr), Mittel für die Katalogisierungsarbeiten<br />

ihrer Inkunabel-Bestände bereit.<br />

Die Bodleian Library wurde 1598 von Sir Thomas Bodley gegründet.<br />

Sie sollte nicht nur Universitätsbibliothek, sondern eine Bibliothek<br />

für die ganze gelehrte Welt sein. Die frühe Veröffentlichung gedruckter<br />

Kataloge sorgte dafür, dass diese Bibliothek eine internationale<br />

Anziehungskraft auf ausländische Wissenschaftler ausübte. Im<br />

Rahmen des Projekts werden die Inkunabel-Bestände der Bibliothek<br />

katalogisiert. Bisher sind rund 4.800 von insgesamt 5.600 Werken bearbeitet.<br />

Über das Projekt wurde zuletzt im Jahresbericht 1998/99 (S. 38 f.)<br />

ausführlich berichtet.<br />

Dr. K. Neitmann (Leitender Archivdirektor Brandenburgisches Landeshauptarchiv,<br />

Potsdam) und Prof. W. Radtke (Institut für Geschichte<br />

und Kunstgeschichte, TU Berlin) widmen sich mit Förderung<br />

durch die <strong>Stiftung</strong> dem Projekt „Zwischen monarchischer Autokratie<br />

und bürgerlichem Emanzipationsstreben. Beamte und Kaufleute<br />

als Träger handels- und gewerbepolitischer Veränderungen im<br />

friderizianischen Preußen (1740–1806)“.<br />

Das Forschungsvorhaben soll in einer Fallstudie zur Wirtschaftspolitik<br />

des preußischen Staates zwischen dem Regierungsantritt<br />

Friedrichs des Großen und der Niederlage bei Jena und Auerstedt einen<br />

Beitrag zur Genesis der modernen Wirtschaftsgesellschaft des<br />

19./20. Jahrhunderts in Deutschland leisten. Es wird von der Einsicht<br />

ausgegangen, dass die Stein-Hardenbergschen Reformen zwar mit<br />

der Einführung der Gewerbefreiheit und anderen Maßnahmen eine<br />

Wirtschaftsverfassung mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen<br />

etablierten, aber auf einer vorausgegangenen ausgedehnten wirtschaftspolitischen<br />

Diskussion beruhten, die sich bis Mitte des 18.<br />

Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. In deren Mittelpunkt stand die<br />

Frage, wie die althergebrachte Wirtschaftsordnung umgestaltet werden<br />

muss, damit Preußen zu den wirtschaftlich führenden Regionen<br />

im Deutschen Reich und in Europa aufschließen kann. Außerdem haben<br />

neuere Untersuchungsergebnisse berechtigte Zweifel an der<br />

Vorstellung geweckt, wonach der Transformationsprozess von Staat<br />

und Gesellschaft in Preußen allein vom aufgeklärten Beamtentum<br />

getragen worden ist. Vielmehr scheint es eine enge Kooperation von<br />

„Bildungs-“ und „Wirtschaftsbürgern“ auf dem Gebiet der wirtschaftlichen<br />

Modernisierung gegeben zu haben.<br />

Das Interesse richtet sich vor allem auf zwei Aspekte: Einerseits auf<br />

die wirtschafts- und steuerpolitischen Veränderungen (teilweise<br />

Aufhebung der Zunftverfassung, handelspolitische Erleichterungen,

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