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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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251<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />

prägung der auf LINE1 liegenden Gene soll daher genauer analysiert<br />

werden. Untersuchungsobjekt sind Zellkulturen. Insbesondere<br />

möchte Dr. Schumann mit molekularbiologischen und gentechnischen<br />

Methoden der Frage nachgehen, ob die Aktivität eines auf<br />

LINE1 liegenden Promotors durch die Anheftung von Methylgruppen<br />

beeinflusst wird, eine biochemische Abwandlung, die sich bei<br />

anderen Genen bekanntermassen auf die Aktivität auswirkt. Wenn<br />

sich dabei Hinweise auf einen Einfluss der Methylierung ergeben,<br />

soll die Wirkung verschiedener Methylierungs-Hemmstoffe untersucht<br />

werden.<br />

In einem zweiten Teilprojekt soll untersucht werden, in welchem<br />

Entwicklungsstadium von Ei- und Samenzellen LINE1 aktiv wird<br />

und Gendefekte herbeiführen kann. Zu diesem Zweck sollen die<br />

Genprodukte des mobilen Elements mit immunologischen und biochemischen<br />

Methoden in Keimbahngewebe verschiedener Entwicklungsstadien<br />

nachgewiesen werden.<br />

Im dritten Teil des Vorhabens schliesslich soll der Mechanismus der<br />

Transposition von LINE1 genauer aufgeklärt werden. Zu diesem<br />

Zweck sollen mit molekularbiologischen und biochemischen Methoden<br />

möglichst alle Proteine charakterisiert werden, die an der Transposition<br />

beteiligt sind.<br />

Dr. S. Glasauer, Zentrum für Sensomotorik und Prof. T. Brandt, Neurologische<br />

Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, wurden<br />

Fördermittel für die Entwicklung eines 3D-mathematischen Modells<br />

zur Simulation der Augenbewegungsreflexe bei Kopfbewegungen<br />

im Schwerefeld bewilligt.<br />

Bei neurologischen Erkrankungen der hinteren Schädelgrube<br />

kommt es bei den Patienten zum Auftreten des sogenannten Lageschwindels,<br />

eines beispielsweise durch die Neigung des Kopfes<br />

ausgelösten massiven Schwindelgefühls. Begleitet wird dieser<br />

Schwindel von unwillkürlichen Augenbewegungen (dem „Augenzittern“<br />

oder Nystagmus, in diesem Falle als Lagenystagmus bezeichnet).<br />

Die Ursache für einen solchen Lageschwindel ist eine gestörte<br />

Reizübertragung innerhalb des Gleichgewichtssinns, zu dem<br />

unter anderem die Otolithen gehören, winzige Kristalle in den Membranen<br />

des Innenohres, die dem Gehirn durch Druck auf Sinnes- und<br />

Haarzellen die Position des Körpers relativ zur Schwerkraft mitteilen.<br />

Ist die Otolithenkontrolle gestört, kommt es zum Lageschwindel,<br />

und, da dieses Sinnessystem eng mit Gehirnregionen verknüpft ist,<br />

die die Augenbewegungen steuern, sind die begleitenden Augenbewegungen<br />

zu beobachten.<br />

Störungen der Otolithenkontrolle beziehungsweise der Übertragung<br />

von den Otolithen zum Gehirn kommen durch Läsionen und Unterbrechungen<br />

bestimmter Nervenbahnen zustande, bisher gestaltet es<br />

sich allerdings schwierig, bei Patienten mit einer entsprechenden<br />

Symptomatik deren exakte Lokalisation festzustellen. Hierzu ist eine<br />

genaue Kenntnis der normalen Nervenleitung innerhalb dieses Sys-<br />

Lageschwindel

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