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JAHRESBERICHT 2000/2001 - Fritz Thyssen Stiftung

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KUNSTWISSENSCHAFTEN<br />

dingt verwendbar; vor allem aber fehlt ein vollständiges und lesbares<br />

Stimmenmaterial, da dieses teilweise nur handschriftlich und<br />

lückenhaft überliefert ist. Daher wird eine moderne Notenedition<br />

dringend benötigt, die sowohl den Ansprüchen der Bühnenpraxis<br />

wie auch dem Verlangen nach historischer Fundierung der Werkgestalt<br />

Rechnung trägt.<br />

Prof. Brzoska hatte bereits ein Drittel der kommentierten, historischkritischen<br />

Werkausgabe von Giacomo Meyerbeers Oper „Le Prophète“<br />

erarbeitet. Dabei hat sich herausgestellt, dass diese Oper in<br />

zwei Fassungen vorliegt: Überliefert ist zum einen die von Meyerbeer<br />

korrigierte Druckfassung (die kurz nach der Uraufführung bei<br />

Brandus in Paris verlegt wurde) als autorisierte Fassung letzter Hand.<br />

Von dieser „Brandus-Fassung“ ist eine Probenfassung zu unterscheiden,<br />

die den Stand der Partitur zu Probenbeginn dokumentiert und<br />

in das Probenmaterial der Pariser Oper eingegangen ist. Ziele der<br />

Arbeit sind die wissenschaftliche Dokumentation der Oper in ihren<br />

beiden Hauptfassungen, die quellenkritische Kommentierung des<br />

Materials, die Erstellung eines Klavierauszugs und die kritische Edition<br />

des Librettos.<br />

Im Berichtszeitraum wurde die Partitur korrigiert und der kritische<br />

Bericht ausgearbeitet. Mit Ausnahme des Anhangbandes liegt die<br />

Partitur nunmehr vor. Derzeit wird die kritische Ausgabe des Klavierauszugs<br />

erstellt und die letzte Abgleichung zwischen Klavierauszug<br />

und Partitur vorgenommen. Gleichzeitig wird die kritische Ausgabe<br />

des Librettos in seinen vier Hauptfassungen erarbeitet. Außerdem<br />

erfuhr das bislang edierte Material weitere Aufführungen, die<br />

vom Editionsteam begleitet wurden.<br />

Prof. S. Döhring, Forschungsinstitut für Musiktheater, Universität<br />

Bayreuth, wurden Fördermittel für das Forschungsvorhaben „Giacomo<br />

Meyerbeer: Ein- und Mehrstimmige Sologesänge mit Klavier<br />

(und Soloinstrument)“ bewilligt.<br />

Projektziel ist eine historisch-kritische Gesamtausgabe von Giacomo<br />

Meyerbeers Kompositionen für ein- und mehrstimmige Sologesänge<br />

mit Klavier bzw. Klavier und Soloinstrument.<br />

Die ca. 70 überlieferten, gattungsmäßig breit gefächerten und auch<br />

hinsichtlich des Aufführungskontextes ein weites Spektrum abdeckenden<br />

Sologesänge mit Klavierbegleitung genossen im 19.<br />

Jahrhundert großes Ansehen. Erst 1975 wurde Meyerbeer durch eine<br />

Schallplatteneinspielung als Liedkomponist wieder entdeckt. Allmählich<br />

ist eine Integration zumindest ausgewählter Lieder in das<br />

heutige Konzertrepertoire zu konstatieren.<br />

Bislang fehlt es jedoch an einer verlässlichen Gesamtausgabe der<br />

Lieder. Die Edition soll den für die Meyerbeer-Gesamtausgabe festgelegten<br />

Editionsprinzipien folgen.<br />

Prof. R. Schumacher (Institut für hymnologische und musikethnologische<br />

Studien e.V., Köln/Arbeitsstelle Maria Laach) und Prof. M.<br />

Meyerbeer<br />

Sologesänge<br />

Geistliche<br />

Gesänge

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