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Verfügbar als pdf (8,7 Mb) - Reimar Oltmanns

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Paul Kühne und sein Pressemajor Werner Rück beließen es nicht nur bei markigen<br />

Kasinosprüchen, zu sehr hatte der Kalte Krieg zwischen Ost und West schon ihre Seelen erobert.<br />

Um das alte Feindbild vom "häßlichen Volksarmisten" aufzupolieren, gingen die Grenzer auf<br />

Tournee, Theater-Tournee; Kühne in der Uniform eines BGS-Brigadegener<strong>als</strong>, Rück in der<br />

Majorsuníform der Nationalen Volksarmee. Den entgeisterten Herrschaften vom Rotary-Club in<br />

Einbek und vom Lions-Club in Hameln spielten die Kalten<br />

Postscriptum. Mit dem Schengener Abkommen, vom Juni 1990, innerhalb der<br />

Europäischen Union auf Grenzkontrollen zu verzichten und der Auflösung der innerdeutschen<br />

Grenze vom 3. Oktober 1990 war der Bundesgrenzschutz eine Truppe ohne Aufgaben. Deshalb<br />

übernahm mit dem Tag der deutschen Wiedervereinigung der Bundesgrenzschutz in den neuen<br />

Bundesländern Funktionen der Bahnpolizei, die im Jahre 1992 ganz in den BGS integriert wurde.<br />

Sukzessiv wurden dem Bundesgrenzschutz deutschlandweit polizeiliche Kontrollen zur so<br />

genannten Gefahrenabwehr - etwa der Schleyer-Fahndung (1994) übertragen. Seither ist er in<br />

Deutschland mit einer Sollstärke von 30.000 - mitunter schwer bewaffneten Beamten präsent.<br />

Demzufolge wurde im Juli 2005 aus dem einstigen Bundesgrenzschutz nach Jahrzehnten des<br />

Kalten Krieges die Bundespolizei. Zudem sind BGS-Beamte auf allen Bahnhöfen wie Flughafen<br />

seit dem 1. August 1998 ermächtigt, ohne Anlass und ohne Grund Menschen aus Zügen oder<br />

Flugzeugen zu holen, Identität zu überprüfen, Gepäck zu kontrollieren.<br />

Operationen:<br />

• Am 27. Juni 1993 versuchten 37 GSG-9-Männer und 60 weitere Beamte die RAF-<br />

Terroristen Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld in Bad Kleinen festzunehmen.<br />

Beide leisteten Widerstand. Beim Schusswechsel kam der Beamte Michael Newrzella<br />

ums Leben. Er war der erste GSG-9-Mann, der im Dienst getötet wurde. Eine<br />

Untersuchung stelle zweifelsfrei den Selbstmord von Grams fest.<br />

• Zwei im Irak stationierte GSG-9-Beamte, Thomas Hafenecker und Tobias Retter,<br />

wurden seit dem 7. April 2004 <strong>als</strong> Objekt-und Personenschützer an der deutschen<br />

Botschaft in Badgad vermisst. Am 1. Mai 2007, mehr <strong>als</strong> drei Wochen nach dem<br />

Überfall, wurde die Leiche eines der beiden vermissten Bundespolizisten, Tobias<br />

Retterath, gefunden. Die sterblichen Überreste des zweiten Beamten, Thomas<br />

Hafenecker, gelten bis heute <strong>als</strong> unauffindbar im Irak.<br />

• Am 4. September 2007 kaperten GSG-9-Beamte eine Ferienwohnung im nordrheinwestfälischen<br />

Oberschledorn, in der drei Verdächtige damit begonnen hatten, aus<br />

Wasserstoffperoxid Sprengstoff herzustellen - Sprengstoff, der in amerikanischen<br />

Gebäuden in Deutschland, aber auch Restaurants, Diskos und dem Frankfurter<br />

Flughafen explodieren sollte.<br />

• Am 30. September 2008 sollte der bisher größte Einsatz der Bundespolizei unter dem<br />

Namen Operation "Desert Fox" anlaufen. Es galt fünf Deutsche, fünf Italiener, eine<br />

Rumänin und acht ägyptische Sahara-Urlauber aus den Händen ihrer Kidnapper zu<br />

befreien. Sie waren in der oberägyptischen Wüste entführt und dann ins Grenzgebiet<br />

zwischen Ägypten, Sudan, Libyen und dem Tschad verschleppt worden. Für ihre<br />

Freilassung forderten die Entführer sechs Millionen Euro Lösegeld. Innerhalb von 36<br />

Stunden wurden mit drei Sonderflügen der Lufthansa, sechs Transall der Bundeswehr<br />

und zwei Antonow-Frachtflugzeugen zirka 150 Einsatzkräfte der GSG-9, dazu 30<br />

Beamte des Führungsstabes der GSG-9 und des Bundespolizeiflugdienstes, 14<br />

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