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Verfügbar als pdf (8,7 Mb) - Reimar Oltmanns

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von wichtigen verlorenen Dokumenten die Rede war. 'Die haben wir jetzt gefunden.' Fischer langte<br />

wieder in seine Tasche und legte mehrere Hitler-Tagebücher auf den Tisch. 'Das sind die<br />

Tagebücher'. Hier sind sie.' Mohn nahm die Kladden in die Hand, 'war fasziniert' und sagte:<br />

'Ungeheuer Manfred!' Und dann fielen die Sätze, die später die Runde machten: "Das ist das<br />

unglaublichste Manuskript, das je meinen Schreibtisch passiert hat. Das ist die Sensation des<br />

Jahrhunderts. Es ist unglaublich, wenn es stimmt.'<br />

Tatsächlich entsprach nach Geldforderung wie such nach Heidemann Auftreten präzis<br />

dem Befund, den sich die Herren aus dem provinziellen Gütersloh über einen Hamburger<br />

Journalisten gezimmert hatten. Heidemann erhält blind jede Summe, die er will. Als zum Beispiel<br />

am 27. Januar 1981 die Banken schon geschlossen haben, Heidemann hingegen die erste Rate in<br />

Höhe von 200.000 Mark anfordert, muss Vorstandsmitglied Peter Kühsel die Summe am<br />

Spätschalter des Hamburger Flughafens lockermachen. In den folgenden Jahren kassiert<br />

Heidemann in regelmäßigen Abständen zwischen 200.000 bis 900.000 Mark. Über das Geld kann<br />

er quasi verfügen, wie er will, Rechenschaft fordert niemand von ihm.<br />

"Auch in den letzten Wochen vor dem Auffliegen der Fälschung", heißt es in der Sterninternen-Klug-Untersuchungskommission,<br />

"ist der Mythos von der Echtheit der Tagebücher im<br />

Ressort Zeitgeschichte noch so stark, dass man sich sagt, selbst wenn Heidemann in psychiatrische<br />

Behandlung müsse, dann aber erst nach der Beschaffung der letzten fehlenden Stücke." Als die<br />

Hitler-Sondernummer in der stern-Grafik ausgelegt war, griff Gerd Heidemann feist zum<br />

Telefonhörer, wählte eine Nummer in Südamerika. Er tat so, <strong>als</strong> telefonierte er mit dem Hitler-<br />

Vertrauten Bormann, der bereits nach stern-Recherchen nach-weislich nicht mehr lebt.<br />

Heidemann: "Martin, wir haben zwölf Doppelseiten." Und Kujau erinnerte sich an folgendes<br />

Erlebnis: "Plötzlich stand er auf, stützte seine Hände auf den Schreibtisch und fragte: "Konni<br />

glaubst du, Hitler ist im Himmel? ... "<br />

Nach einem Jahr Untersuchungshaft recherchierte Gerd Heidemann aus dem Gefängnis<br />

heraus jedenfalls eine völlig neue, unerwartete Spur. Die endgültige Story über den Ort, an dem<br />

Jesus Christus begraben wurde. Bislang hat Gruner + Jahr die Weltrechte noch nicht gekauft.<br />

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